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SPINTIRES

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Transport

Transportieren kann man kurze, mittlere und lange Stämme, wobei die Länge bei der Abladestelle unterschiedlich viele Punkte einbringt. Zu jeder Abladestelle müssen Stämme in einem Ausmaß von 8 Punkten transportiert werden. So können vorsichtigere Spieler mehrere Ladungen von kurzen Stämmen abliefern, während Spieler, die lange Stämme transportieren, nicht so oft fahren müssen. Wie viele Abladestellen bzw. Aufladestellen es gibt, ist von Karte zu Karte unterschiedlich.

Das Aufladen sowie das Abladen der Baumstämme funktioniert automatisch. Sollten diese auf der Strecke verloren gehen, wird die Ladung mit drei Stämmen repräsentiert. Diese können mit einem Kran wieder aufgeladen werden, wo sie sich wieder zur ursprünglichen Ladung vermehren.

Fahrzeuge

Auf jeder Karte startet der Spieler bei einer Garage, wo eines oder auch mehrere Fahrzeuge stehen. Diese können dort repariert, aufgetankt sowie mit Anhängern ausgestattet werden.

Diese Anhänger haben unterschiedliche Funktionen und erlauben den Transport von Baumstämmen, die Reparatur sowie das Auftanken von Fahrzeugen und anderes. Weiters können dort die Reifen gewechselt werden.
Welche Anhänger, Aufsätze oder Reifen verwendet werden können, hängt dabei vom Fahrzeug ab.

Natürlich haben die sieben Fahrzeuge unterschiedliche Vorteile und es kann oft vorkommen, dass eine schlechte Wahl den Spieler zur Umkehr zwingt. Gemeinsam ist ihnen jedoch die Gangschaltung, die mit der Maus ausgeführt werden muss. Durch das Klicken auf den Schalthebel mit der Maus bzw. durch das Drücken einer Taste wird dieser aktiv und kann mit der Maus bewegt werden. Dies benötigt etwas Übung, doch sollte es bald sehr leicht von der Hand gehen. Weiters verfügen über alle Fahrzeuge über eine Differentialsperre, die dafür sorgt, dass sich alle Räder gleichmäßig drehen, sowie einen Allradantrieb. Letzterer fehlt jedoch bei einem Fahrzeug.

Wie realistisch die Fahrphysik ist lässt sich nur schwer feststellen, da der Spieler die meiste Zeit nur sehr langsam vorwärts kommt und nur auf den wenigen asphaltierten Streckenabschnitten eine anständige Geschwindigkeit erreicht werden kann. Ein seltsames Verhalten ist mir jedoch aufgefallen: Durch die Differentialsperre sollte es in einer Kurve zu einer Untersteuerung kommen, da sich dadurch alle Räder gleich schnell drehen. Dies ist jedoch unerwünscht, da sich die äußeren schneller drehen müssen, um den längeren Weg zurückzulegen. Das Fahrzeug sollte dann geradeaus die Stecke verlassen als ob kaum oder gar nicht gelenkt wurde. Im Spiel scheint es in dieser Hinsicht jedoch keinen Unterschied zu machen ob die Differentialsperre aktiviert ist oder nicht.

Die Verwendung der Differentialsperre sowie des Allradantriebs lässt den Treibstoffverbrauch stark ansteigen, der zu jeder Zeit angezeigt wird. Sollte sich der Tank vollständig leeren, muss das Fahrzeug aufgetankt oder mit einem anderen abgeschleppt werden, wofür jedes Fahrzeug über eine Winde verfügt.
Zusätzlich muss darauf geachtet werden, dass das Fahrzeug nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Schaden, der bei Unfällen entsteht, wird mit einem Zahlenwert dargestellt, der in roter Schrift erscheint und zu den bereits erlangten Schadenspunkten addiert wird. Sollte das Maximum erreicht werden, ist die Situation wie bei fehlendem Tankinhalt: Entweder mit einem anderen Fahrzeug reparieren oder abschleppen.
Möchte man ein Fahrzeug dazu verwenden ein Anderes aufzutanken oder zu reparieren, muss natürlich ein bestimmter Anhänger bzw. Aufsatz mitgebracht werden.

Wie bereits erwähnt ist der Fuhrpark am Beginn des Spiel unterschiedlich, doch können auf der Karte noch andere Fahrzeuge gefunden werden. Diese sind teilweise auf der Übersichtskarte zu sehen, manchmal jedoch nicht. Es zahlt sich also aus, auch Gebiete abseits der Auf- sowie Abladeplätze unter die Lupe zu nehmen. Unter Umständen sind die gefundenen Fahrzeuge in einem schlechten Zustand oder müssen erst aufgetankt werden.

Neben Fahrzeugen kann auch eine Tankstelle, sowie eine weitere Garage gefunden werden. Tankstellen werden wie Fahrzeuge aktiviert, indem sich der Spieler ihnen nähert; für Garagen muss man jedoch mehr machen. Zu diesen müssen bestimmte Anhänger gebracht werden, wobei ähnlich wie bei den Baumstämmen, die Größe der Ladung den Fortschritt bei der Freischaltung beeinflusst.

Karte

Die Karte ist mit einigen Ausnahmen von einem schwarzen Nebel bedeckt, der in Strategiespielen oft „Fog of War“ genannt wird. Üblicherweise weicht dieser Nebel zurück, sobald der Spieler die verdeckten Gebiete besucht. Bei Spintires wurde dies jedoch anders gelöst: Im Mittelpunkt der kreisrunden Bedeckungen befinden sich Stellen, an denen der Nebel entfernt werden kann. Diese sehen aus wie kleine schwarze Wirbelstürme. Erreicht man einen dieser Punkte wird der dazugehörige schwarze Kreis entfernt, was jedoch gelegentlich kaum eine Verbesserung bringt, da sich die Kreise an vielen Stellen überlappen.

Feinde

Es mag zwar komisch klingen in einem Simulator von Feinden zu sprechen, doch erscheint mir nach stundenlangen Kämpfen gegen das Spiel der Begriff zu passen. Was genau der Feind Nummer eins in Spintires ist, ist jedoch schwer zu sagen. Im Kampf gegen das Gelände muss sich der Spieler gegen Schlamm, Felsbrocken sowie Gefälle durchsetzen, die besonders in Kombination mit Flüssen ein großes Problem darstellen.
Steckt man mit einem Fahrzeug im Schlamm fest, kann eine Winde an einen Baum befestigt werden, die es dem Spieler ermöglicht sich aus der unvorteilhaften Lage zu ziehen. Dies funktioniert sehr gut und durch schlammige Streckenabschnitte kann man sich fast wie Spiderman von einem Baum zum anderen ziehen.
Um Steine sollte besonders mit kleineren Fahrzeugen ein großer Bogen gemacht werden, da diese leicht zwischen zwei großen Brocken feststecken können. Doch auch hier kann man sich mit der Winde helfen.
Kleinere Bäume können so auch zu Fall gebracht werden. Größere biegen sich zwar beängstigend, doch halten diese jedem Gewicht stand.

Sollte man besonderes Pech haben und es befindet sich kein Baum in der Nähe, der stark genug ist, kann man mit einem anderen Fahrzeug das Steckengebliebene bergen. Dabei gilt es natürlich das Gewicht und die PS der Fahrzeuge zu beachten. So können auch umgekippte Fahrzeuge wieder auf die Räder gebracht werden. Da die Bergung mit einem Fahrzeug sehr aufwendig ist und auch diese stecken bleiben kann, sollte darauf geachtet werden, dass immer ein Baum in der Nähe ist.

Damit dieser Aspekt des Spielst nicht zu viel Frust verursacht, gibt es die Möglichkeit zwischen „Casual“ und „Hardcore“ zu wählen. Bei „Casual“ lassen sich die Fahrzeuge zurücksetzen. Weiters ist der Treibstoffverbrauch um einiges geringer und auch andere Elemente werden vereinfacht.

Bodendeformation

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, verformt sich der Boden unter den Rädern der Lastwägen. Dies ist vor allem in den schlammigen Abschnitten gut zu erkennen, doch auch auf festerem Untergrund können durch schwere Fahrzeuge Furchen entstehen, die bestehen bleiben, solange kein neues Spiel begonnen wird. Dies funktioniert sehr gut und auch auf älterer Hardware läuft das Spiel ausgezeichnet.

Einige Probleme hat das Spiel jedoch, die angesprochen werden müssen. Allen voran: Das Speichersystem. Gespeichert wird automatisch während das Spiel gespielt wird, der Spieler hat darauf keinen Einfluss. Weiters kann immer nur ein Spiel laufen. Das bedeutet, dass ein Wechsel der Karte bedeutet, dass der Fortschritt auf der Aktuellen verloren geht. Weitere Probleme verursacht die Kamerabewegung, die sehr gewöhnungsbedürftig ist und auch nach vielen Stunden Spielzeit noch frustrierend ist. Wie genau sich die Kamera verhält ist schwer zu erklären, weshalb ich alle Interessierte auf die Tech-Demo verweise, die kostenlos ausprobiert werden kann. Ein weiteres Manko ist die fehlende Cockpit-Ansicht, die bei einem Simulator auf jeden Fall vorhanden sein sollte.

Multiplayer

Im Multiplayer gibt es jedes Fahrzeug für jeden der bis zu vier Spieler. So müssen sich die Spieler nicht auf bestimmte Fahrzeuge einigen, sondern können alle mit dem Gleichen fahren. Die Kommunikation mit dem Chat ist jedoch nicht ganz so angenehm, da das Textfeld öfters verschwindet und neu geöffnet werden muss. Der eingegebene Text verschwindet dabei zum Glück nicht.

Fazit

stefan

Die Navigation durch das erbarmungslose Gelände wurde in Spintires sehr gut umgesetzt. Der Boden ist nicht starr und verformt sich unter der Last der schweren Fahrzeuge, deren Gewicht wie in keinem anderen Spiel spürbar ist. Abwechslung gibt es bei den Aufgaben nicht und es muss immer nur Holz transportiert werden. Dies wird jedoch in den Hintergrund gestellt, während das eigentliche Fahren in den Vordergrund gerückt wird. Hier befindet sich der eigentliche Sinn des Spiel: Das Finden eines geeigneten Weges sowie die erfolgreiche Fortbewegung durch das Gelände. Schlamm, Felsbrocken erschweren die Fortbewegung und verlangsamen den Fortschritt so sehr, dass manchmal jeder Meter ein Erfolg ist. Doch auch der Zustand der Fahrzeuge und der Inhalt des Tanks muss im Auge behalten werden. Die Handhabung der Fahrzeuge ist eher einfach gehalten und auch das Auf- bzw. Abladen der Baumstämme geschieht automatisch. Ein herkömmliches Speichersystem ist nicht vorhanden und beim Wechsel der Karte geht der aktuelle Fortschritt verloren. Ein weiteres Problem ist die Bewegung der Kamera, die auch nach langem Spielen sehr ungewöhnlich ist. Dennoch macht das Spiel und die Navigation durch das Gelände sehr viel Spaß und auch die fehlende Abwechslung bei der Ladung fällt so kaum noch auf.

PRO
  • großartige Performance
  • schöne Grafik
  • Bodendeformation
  • Mod Unterstützung
  • fordernd
CON
  • kein anständiges Speichersystem
  • keine Cockpit-Ansicht
  • Bewegung der Kamera
  • Schadensmodell könnte besser sein
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