Review

Echoshift

Wer Echoshift zum ersten Mal sieht, ahnt noch nicht welche geniale Idee dahinter steckt: Die Figuren sehen aus wie unfertige Gliederpuppen und die Welt besteht aus schwarz-weißen Strichzeichnungen mit ein paar bunten Farbklecksen. Eingefleischten PSP-Spielern kommt das Ganze aber schon von "Echochrome" bekannt vor. Kein Kunststück, stammt dieser Streich doch von denselben Entwicklern.

Das Ziel des Spiels ist einfach erklärt: Steuere deine Figur mit dem Steuerkreuz von der einen Tür zur anderen. Blöd nur, dass dazwischen Wände den Weg versperren oder fehlende Steine das Überqueren verhindern. Diese Hindernisse können beseitigt werden, indem man

  • bei der Wand so oft die X-Taste drückt, bis sie in sich zusammen- oder umfällt und damit eine Brücke bildet.
  • die Schalter betätigt, die dieselbe Farbe haben wie die Umrandung des fehlenden Wegstückes, welches dann erscheint.
  • eine Reihe von Schaltern mit einem Quadrat betätigt, wovon nur einer der richtige ist.

echoshift_007

Als wäre das nicht schon schwierig genug, kommt noch eine Zeit-Komponente hinzu. So kann man eine Figur zum Beispiel nur 30 Sekunden lang steuern, bevor zurückgespult wird. Danach beginnt man mit einer neuen Figur. Das praktische daran ist, dass die vorigen Körper sich automatisch bewegen – wie Echos, woher der Name des Spiels auch kommt. Ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung gefällig? Ich bewege Figur 1 zu einem Schalter. Dessen Betätigung vervollständigt den Weg in der Ebene oberhalb. Da ich es nicht schaffe innerhalb der 30 Sekunden den Schalter zu aktivieren, die Stufen hinaufzusteigen und durch die Zieltür zu schreiten, warte ich auf den nächsten Körper. Mit diesem gehe ich die Treppen hinauf und warte dort bis mein Vorgänger den Schalter umgelegt hat. Jetzt kann ich über den Weg zur Tür gehen und habe das Level geschafft.
Der Vorteil bei mehreren Figuren ist natürlich auch, dass das Zerstören der Mauer schneller geht. Oft ist genaues Timing gefragt, da einige Schalter nur solange ausgelöst werden, solange eine Figur darauf steht. Weiters gibt es auch Zeitschaltuhren, die den Zeitraum angeben, in dem die Mauer unsichtbar ist. Auch sterben kann man, wenn man entweder in einen Abgrund fällt, weil man nicht springen kann, oder ein Mauerstück zum Verfolger wird, den man nur einbremsen kann, wenn man sich ihm zuwendet.

Schwierigkeit

Insgesamt gibt es 56 Levels, von denen aber noch gut die Hälfte freigeschaltet werden muss. Die Voraussetzungen sind meistens die vorherigen Kapiteln mit einer bestimmten Sternenanzahl abzuschließen. Mehr Sterne bekommt man, wenn man weniger Echos in einem Level benötigt. Man kann aber trotzdem nicht in einer Welt festhängen, weil es zur Abwechslung auch andere zur Auswahl gibt. Alle Levels gibt es in drei Modi: Normal funktioniert wie bisher beschrieben. Bei Schlüssel muss zuerst der Schlüssel eingesammelt werden, der meistens auf der Strecke liegt. Dabei ist es auch egal welches Echo ihn erwischt. Bei Illusion kann man mit den Schultertasten die Welt drei Sekunden lang anhalten um laut Beschreibung „neue Bestzeiten aufzustellen“. Normalerweise benötigt man diese Funktion aber nicht, weil sich alles auf die Sekunde genau ausgeht. In diesem Zusammenhang wäre es praktisch seine Lösung speichern zu können, damit man später weiß, wie man das Rätsel angegangen ist. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich das Level in Ruhe anschaut und vielleicht sogar Notizen über die Reihenfolge macht. Wenn man keinen richtigen Plan hat, kann man seine Figur auch auf gut Glück auf die Reise schicken um dann zu erkennen, dass das gar nicht so funktioniert, wie man sich das gedacht hat. Mittels der Start-Taste gelangt man ins Menü, in dem man das Spiel neu starten oder zur nächsten Figur springen kann. Eine Pause-Funktion, in der man das Level noch einmal gründlich untersuchen kann, gibt es leider nicht. Im Spiel gibt es sieben Platzhalter für Rätsel, die im Playstation Network Store gratis heruntergeladen werden können. Obwohl alle Level schaffbar sind, kann es sein, dass man nicht alle drei Sterne erobert. Abhilfe schaffen diese Videos, auch wenn sie nur etwa die ersten zehn Levels abdecken.

Grafik und Sound

Die Grafik ist einfach, aber zweckmäßig. Es wurde deutlich mehr Augenmerk auf kreatives Leveldesign gelegt als auf hübsche Figuren. Das Spiel kommt auch komplett ohne Text aus, sodass Lesen keine Voraussetzung ist. Besonderheiten werden anhand mehrerer Videos gezeigt. Die Hintergrundmusik ist beruhigend, kann aber auch ohne Bedenken ausgeschaltet werden.

Fazit

andrea

Normalerweise spielt man mit seiner PSP unterwegs zum Entspannen. Bei Echoshift ist aber höchste Konzentration gefragt und wenn man vertieft ist, kann es leicht passieren, dass man zu weit fährt. Auf jeden Fall macht es mehr Spaß als der Vorgänger. Trotz des geringen Preises sind ausreichend Levels verfügbar, sodass man lange beschäftigt ist. Ein Level-Editor fehlt, aber vielleicht liegt das an der Technik, weil es schwer überprüfbar ist, ob das Level schaffbar ist. Es wird vorausschauendes Denken geübt und Adernalin ausgeschüttet, wenn man auf den letzten Drücker die Tür erreicht. Positiv sind auch die kurzen Ladezeiten hervorzuheben, die noch mehr reduziert werden, wenn man das Spiel installiert und nicht von der UMD liest. Wer sich noch immer unsicher ist, kann auch zuerst die Demo aus dem Store probieren.

PRO
  • geniales Spielprinzip
  • steigender Schwierigkeitsgrad ...
  • kurze Ladezeiten
CON
  • einfache Grafik
  • Lösung nicht speicherbar
  • kein Leveleditor
Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Review

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*