American Truck Simulator
Obwohl es bereits zahlreiche Spiele von SCS Software gibt, die den Spieler mit LKWs durch die USA fahren lassen, ist dies der erste Teil ihrer Simulator-Serie, der diesen Schauplatz nützt.
Amerika
Wie der Titel vermuten lässt, ist die USA der Schauplatz des Spiels. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um die Staaten Kalifornien und Nevada, wodurch der Titel – wie auch beim ETS 2 – eigentlich mehr verspricht als wirklich vorhanden ist. Die, die die Entwicklung des Spiel verfolgt haben, werden sich vielleicht erinnern, dass damals immer von Kalifornien als Startgebiet die Rede war. Dabei ist es genau genommen geblieben, da Nevada eigentlich nur ein DLC ist, den jeder bereits beim Kauf bekommt. Weiters wird jeder den Staat Arizona kostenlos erhalten. Die restlichen Gebiete werden dann in der Form von DLCs veröffentlicht. Wie viele es am Ende sind, wird laut Entwicklern von den Verkaufszahlen abhängen.
Unabhängig vom Umfang der Karte, wurde diese sehr schön und liebevoll gestaltet. Von den Gebäuden bis zu den Reklametafeln wurde alles authentisch umgesetzt und auch die Sehenswürdigkeiten sind zu sehen. Weiters ist das Straßennetz umfangreicher und es können nun mehrere Routen verwendet werden ohne zu große Umwege fahren zu müssen.
Die Städte sind im Vergleich zum Vorgänger größer geworden, gleichen sich nicht mehr wie ein Ei dem Anderen. Leider ist es daher oft nötig ziemlich viele Kreuzungen und Ampeln erdulden zu müssen, bis man endlich den Anhänger an die richtige Stelle gebracht hat. Das ist zwar realistisch, doch nicht mit meiner Geduld kompatibel.
Fußgänger sind immer noch keine unterwegs, doch sind bei den einigen Gebäuden oft Personen anzutreffen, die einer Tätigkeit nachgehen. Es gibt sogar einen Skaterplatz, wo sich zwei Skateboarder herumtreiben. Weiters sorgen in der Luft Flugzeuge, Heißluftballons und sogar Fallschirmspringer für Abwechslung.
Um das Flair des Landes aufrecht zu erhalten, empfehle ich jedem das Spiel mit Meilen statt mit Kilometern zu spielen. Die verrückteren Einheiten, an denen die Amerikaner immer noch festhalten, sowie deren Währung, können unabhängig voneinander in den Optionen eingestellt werden.
Gameplay
Beim Gameplay hat sich im Vergleich zum Vorgänger, dem Euro Truck Simulator 2, kaum etwas geändert.
Aufträge können jederzeit angenommen werden, auch wenn man keinen eigenen Lastwagen hat. Das Fahrzeug wird dann vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt.
Nachdem man einige Aufträge erledigt und genug Geld gespart hat, kann auch ein eigener LKW gekauft werden um danach als freiberuflicher Fernfahrer zu arbeiten. Um Treibstoff und Reparaturen muss man sich dann selbst kümmern und auch die Ladung muss an der richtigen Stelle abgeholt werden. Daher ist es sinnvoll in der gleichen Stadt den nächsten Auftrag anzunehmen.
Der dritte große Brocken des Gameplays ist die Möglichkeit ein eigenes Unternehmen zu gründen. Genau genommen wird dieses bereits beim Erstellen des Profiles festgelegt, doch ist man in keinster Weise verpflichtet etwas damit zu machen.
Bevor ein Mitarbeiter angestellt werden kann, sollte ein Fahrzeug für diesen besorgt werden, was wiederum einen freien Platz in einer Garage erfordert. Jeder Angestellte hat – wie der Spieler auch – einen Skill-Tree, zu dem ich später noch einige Worte verlieren werde. Zu ihren Fähigkeiten passend, kann auch ihre Auftragsauswahl angepasst werden, was einen Bonus bringt und ihre Ausbildung in diesem Bereich vorantreibt.
Sehr viel mehr gibt es hier nicht zu machen: Die Fahrer suchen sich selbst die Aufträge, tanken das Fahrzeug auf und auch um die Wartung muss man sich nicht kümmern.
Neu im American Truck Simulator ist, dass man am Zielort mehrere Optionen hat den Anhänger zu parken und abhängig von der Schwierigkeit des nötigen Manövers, bekommt man mehr Erfahrungspunkte. Sollte man es eilig haben, kann das Parken auch vollständig übersprungen werden. Selbst nachdem eine der Optionen ausgewählt wurde, man danach jedoch erkennt sich überschätzt zu haben, kann immer noch jederzeit das Parken automatisch abgeschlossen werden, wobei natürliche keine Erfahrungspunkte gut geschrieben werden.
Karte
Zur Orientierung gibt es nicht nur das Navigationssystem, auf dem die Strecke immer automatisch eingestellt wird, sondern auch eine große Übersichtskarte.
Neu ist bei dieser, dass die Stecke des Navis genauer eingestellt werden kann, was bei dem umfangreicheren Straßennetz mehr Sinn macht als beim ETS 2. So nett dieses Feature auch ist, fand ich nie einen Grund dieses zu verwenden.
Erfahrungspunkte
Erfahrungspunkte bekommt man hauptsächlich für das Absolvieren von Aufträgen und hat man genug davon gesammelt, steigt man ein Level auf.
Bei jedem Levelaufstieg kann der Spieler im Skill-Tree eine neue Fähigkeit freischalten. Dabei ist die Erste meist dazu da um die Ladungsklasse freizuschalten und die Darauffolgenden um die Boni zu erhöhen. Durch geschickte Auswahl der Aufträge kann der Spieler für eine Fahrt auch Boni aufgrund zwei unterschiedlicher Spezialisierungen bekommen, wie der Transport von zerbrechlicher Ware über eine lange Distanz. Die verfügbaren Optionen sind genau die gleichen wie beim ETS 2.
LKWs
LKWs können bei verschiedenen Händlern erworben werden. Bevor dies jedoch möglich ist, muss man einmal bei ihnen vorbeifahren. Leider gibt es zur Zeit nur zwei verschiedene Fahrzeuge und zwar den Kenworth T 680 und den Peterbilt 579, diese jedoch in verschiedenen Ausführungen. Grund dafür sind Lizenzprobleme, die bis jetzt nicht gelöst werden konnten. Die Entwickler hoffen durch einen erfolgreichen Release die Unternehmen überzeugen zu können, deren Fahrzeuge im Spiel verwenden zu können.
Bei jeder Werkstatt können die LKWs angepasst werden, wobei dies nicht nur die Technik, sondern auch das Aussehen betrifft. Für Letztere gibt es einige patriotische Lackierungen, die gut ins Spiel passen. Zu Beginn ist die Auswahl hier sehr stark begrenzt und erst durch das Aufsteigen von Levels werden mehrere Dinge freigeschaltet.
KI
Die Künstliche Intelligenz der Autofahrer ist um einiges besser geworden. Dennoch kann es hin und wieder zu Unfällen kommen, weil ein anderer Verkehrsteilnehmer einen Aussetzer hat. Nichtsdestotrotz ist die KI gut genug und das Spiel fühlt sich dadurch um Einiges realistischer an. Ein einziges Mal wusste die KI jedoch gar nicht mehr weiter, als ich an einer stark befahrenen Kreuzung landete und die Fahrer vor mir nicht weiter fahren wollten. Zum Glück war neben der Straße genug Platz und ich konnte mich vorbeiwurschteln.
Verkehrsdelikte werden natürlich auch bestraft, wie das Überfahren von roten Ampeln oder das Übertreten des Geschwindigkeitslimits.
Steuerung
Gesteuert werden kann nicht nur mit der Tastatur und Maus, sondern auch mit Gamepads und Lenkrädern. Das Besondere bei den Einstellungen ist, dass die Lastwägen auch mit der Maus gelenkt werden können. Zusätzlich kann eingestellt werden, dass Beschleunigen und Bremsen ebenfalls durch Mausbewegungen verändert werden.
Wie bei den restlichen Optionen, können bei der Steuerung sehr viele Dinge eingestellt werden.
Mods
Wie zu erwarten verfügt dieses Spiel über ausgezeichnete Mod-Unterstützung. Da die Engine sich kaum geändert hat, wird es für Modder kein großes Problem sein ihre bereits erstellten Werke in dieses Spiel zu portieren. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es bereits zahlreiche zum Herunterladen.
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