Review

Splatoon

Splatoon ist ein Shooter, der - soviel kann man schon vorwegnehmen - Spaß macht. Wie das auch ohne Zombies und Blut funktioniert, kannst du in diesem Review nachlesen.

Gameplay

Der Spieler kontrolliert einen menschenähnlichen Inkling, der sich in einen Tintenfisch verwandeln kann. Bewaffnet mit einer Spritzpistole, die statt Wasser, Farbe verspritzt, macht man sich auf den Weg um sich in verschiedenen Spielmodi zu behaupten. Der Fokus liegt dabei weniger auf dem Abschießen von Feinden, sondern eher auf dem Einfärben der Umgebung. Ist eine Fläche mit der eigenen Farbe bedeckt, kann der Inkling als Tintenfisch in diese eintauchen und so auch Wände hinauf schwimmen sowie sich fast unsichtbar fortbewegen. Sollte er dabei mit einer gegnerischen Farbe in Berührung kommen, kann das zum baldigen Tod führen.

Story-Modus

Der Okto-Distrikt ist in fünf Hub-Welten aufgeteilt, in denen elektrische Welse – kleine gelbe Lebewesen – befreit werden müssen. Um eines der 27 Levels zu starten, muss zuerst ein unsichtbarer Teekessel gefunden werden, der mit etwas Farbe aktiviert werden muss. Die Schwierigkeit steigt langsam an, aber das ist nicht so frustrierend, weil es mehrere Checkpoints gibt. Bei einem Checkpoint starten ist nur höchstens dreimal möglich, dann muss das komplette Level neu begonnen werden.

Die Gegner, die in einem Level angetroffen werden, stellen zu Beginn keine Gefahr dar, weil man sich einfach vor ihnen in der Tinte verstecken kann. Manchmal tragen diese eine Schutzausrüstung, die nur von hinten getroffen werden können. Weiters gibt es Feinde, die wie eine Kugel am Boden rollen, andere, die durch die Luft fliegen, Wirbelstürme und fahrende Farb-Wasserfälle. Besonders vorsichtig muss bei den Oktopussen vorgegangen werden, die eine Sniper besitzen und von weit schießen können. Da hilft manchmal nur „Augen zu und schnell durch“.

Neben den Gegnern wird das Weiterkommen erschwert durch Dinge wie Glasböden, die erst mit Farbe sichtbar werden oder Staubsauger, die die Farbe wieder entfernen, drehende Plattformen und Schwämme, die durch die eigene Farbe wachsen und durch die der Konkurrierenden schrumpfen. Dazu gehört auch Wasser, was den Tintenfischen nicht gut zu tun scheint.

Unterwegs stehen immer wieder Kisten, in denen sich Spezialwaffen oder orange Punkte befinden, mit denen man Verbesserungen wie die Größe des Tintentanks oder Bomben kaufen kann. Besser versteckt sind die Schriftrollen, für die man meist einen schwierigeren Weg bestreiten muss. Am Ende einer Hub-Welt muss ein Bosskampf bestritten werden, der in Mario-Manier dreimal an der Schwachstelle getroffen werden muss. Der Story-Modus ist also eine gute Möglichkeit seine Fähigkeiten zu verbessern. Nur leider muss man den Modus alleine absolvieren und darf sich keine Hilfe durch eine zweite Person holen.

Lokaler Multiplayer

Zwei Spieler können im Duell-Dojo gegeneinander antreten. Das Zeil dabei ist möglichst viele Luftballons zum Platzen zu bringen, wobei jeder einen Punkt bringt. Doch diese sind in der Arena nicht so leicht zu finden. Beim Abschießen des Kontrahenten verliert er einen Punkt. Um noch etwas mehr Spannung hineinzubringen, gibt es in der letzten Minute doppelte Punkteanzahl. Ein Spieler steuert wie gewohnt mit dem Gamepad das für ihn auch als Display dient, für den Anderen ist ein Classic Controller oder Controller Pro nötig. Mit Remote und Nunchuk kann leider nicht gespielt werden.

Online Multiplayer

Vorbereitung

Diesen Modus kann man nur betreten, wenn die Mii mit einer Nintendo ID verknüpft ist. In der Lobby hat man die Wahl zwischen Revierkampf und Rangkampf, wobei Letzteres erst ab Stufe 10 freigeschalten wird. Im Revierkampf werden genau 8 Spieler benötigt, die auch aus der Freundesliste gewählt werden können. Meistens sind die Mitstreiter schnell gefunden, trotzdem gibt es die Möglichkeit während der Wartezeit am Gamepad ein pixeliges Squid Jump zu spielen, bei dem das Ziel ist – ähnlich wie PapiJump – auf den Plattformen schnell möglichst hoch hinaufzuspringen. Das Matchmaking funktioniert fast immer sehr gut, nur in ein paar Fällen war ein Team dem anderen eindeutig überlegen. Mit den anderen Mitspielern kann man sich währenddessen nicht mit vorgefertigten Phrasen absprechen und auch im Spiel ist es nur möglich die Team-Mitglieder zu loben oder zu sich zu rufen. Dies ist aber unzureichend und wird so gut wie nie genützt. So wird jeder schnell zum Einzelkämpfer und der Team-Gedanke wird in den Hintergrund gedrängt. Möchte man seine Waffe nach einer Partie – die übrigens kurze drei Minuten dauert – wechseln möchte, muss man umständlich die Lobby verlassen und nach dem Wechsel wieder einsteigen. Seine ehemaligen Teamkameraden findet man dann nicht mehr.

Im Vergleich zu anderen Spielen können bei Splatoon nicht immer alle Arenen gespielt werden. Stattdessen werden alle 4 Stunden zwei von den momentan sieben verfügbaren ausgewählt. Begleitet wird der Wechsel von einem Video das nach einem Spiel plötzlich erscheint und langatmig erzählt, weleche es nun gibt. Überspringen ist nicht möglich. Einige Arenen kommen einem vertraut vor, wenn man den Story-Modus durchgespielt hat. Man kann diese abseits von einem Kampf auch in Ruhe begutachten und sollte besonders auf Nebenwege achten, da diese manchmal den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen können.

Revierkampf

Im Revierkampf gilt es möglichst viel der Arena in der eigenen Farbe einzufärben. Dass Wände dabei nicht zählen, sollte man irgendwo hinschreiben, weil man Anfänger nicht darauf hinweisen kann, da es – wie wir wissen – keinen Chat gibt. Hilfreich sind die bunten Wände nur, wenn man sich in einen Tintenfisch verwandelt und so hinaufschwimmen kann. Wurde man getötet spawned man wieder am Anfang und muss ein bisschen warten bis man weiterspielen kann. Praktisch ist die Möglichkeit sich am Gamepad die aktuelle Einfärbung der Arena und die Positionen der Teamkollegen anzusehen, die mit Punkten auf der Karte markiert sind. Die Namen werden daneben aufgelistet, jedoch immer in derselben Reihenfolge, sodass man erst die Linien verfolgen muss um deren Position zu erfahren. Zu einem Teamkollegen kann man auch springen, sofern dieser nicht gerade getroffen wird. Zu beachten ist allerdings, dass die Gegner sehen, dass an dieser Stelle gleich jemand hinspringt und schon die Waffe zücken können. In der Hektik wirft man sowieso selten einen Blick auf das Gamepad. Daher wäre es nicht schlecht gewesen, auch am Fernsehbildschirm eine kleine Karte einzublenden. Am Ende wird kurz angezeigt wie oft man jemanden abgeschossen hat und wie oft man selbst abgeschossen wurde. Innerhalb des Teams gibt es eine Reihenfolge, wer die meisten Punkte geschafft hat, die unter Anderem auch durch die Menge der eingefärbten Fläche berechnet wird. Die Siegermannschaft bekommt noch zusätzliche Punkte, die in Münzen umgewandelt werden. So steigt man mit 500 bis 1500 Münzen pro Kampf aus. Mit den Münzen kann man sich im Shop Kleidung und Waffen kaufen. Zusätzlich kann man eine Stufe aufsteigen, wenn genug Punkte gesammelt wurden, sodass diese nur aussagt, wie lange man gespielt hat und weniger, wie gut man spielt.

Rangkampf

Doch um das Können zu messen gibt es den Rangkampf. Bei einem Sieg gewinnt man nämlich Punkte und bei einer Niederlage verliert man sie. Die zwei Modi sind aber unabhängig voneinander, sodass der Punkteverlust keine Auswirkungen auf den Revierkampf hat. Stattdessen wurden Schulnoten eingeführt, die von C- bis A+ gehen. Das Matchmaking funktioniert auch besser, da Mannschaften mit Spielern, die denselben Buchstaben haben, zusammengesetzt werden. Das Ziel hat sich auch geändert: Denn jetzt muss eine oder zwei kleine Flächen eingefärbt werden, die gleich weit von den Startpunkten entfernt sind. Dies muss für 100 Sekunden auch so bleiben. Die Gegner versuchen das natürlich zu verhindern und deshalb geht es in diesem Bereich sehr hektisch zu.Wenn die Fläche von einem Team ungefähr zur Hälfte eingefärbt wurde, gilt diese als umkämpft und die Zeit wird nicht mehr hinuntergezählt. Nachdem nun die Fläche zum Großteil von einer Farbe bedeckt ist, ist sie erobert und der Timer wird verringert. Meiner Meinung nach ist diese Grenze zu großzuügig bemessen, sodass man manchmal nicht weiß, wo man noch Farbe versprühen soll. Meistens werden die vorgegebenen drei Minuten gar nicht benötigt um einen Sieger zu ermitteln.

Jetzt gibt es neu den Turm-Modus, der sich mit dem zuvor Beschriebenen abwechselt. Der Turm muss von einem Inkling besetzt werden, sodass er automatisch in den gegnerischen Bereich fährt. Hier ist mehr Teamplay erforderlich, damit der eine Spieler beschützt wird.

Ausrüstung

Im Bouillabasar gibt es alles Mögliche zum Kaufen um im Online-Modus noch besser zu werden. Angefangen bei Kopfbedeckungen, gibt es auch T-Shirts und Schuhe. Von diesen gibt es jeweils sechs Stück, die sich ändern, wenn eine neue Stufe erreicht wird. Sie können bis zu drei Sterne haben, für die man jeweils einen Effekt, wie schnelleres Spawning oder erhöhte Laufgeschwindigkeit, freischalten kann. Schade, dass man das Aussehen der Klamotten nicht anpassen kann, da so das T-Shirt nicht zu den Schuhen passt und alles ein bisschen wild zusammengewürfelt aussieht. Beim Betreten des Shops wird man je nach Ausrüstungsgegenstand von einem anderen Verkäufer begrüßt. Dieser redet nicht nur beim ersten Mal viel, sondern auch alle weiteren Male. Diese Dialoge lassen sich auch wieder einmal nicht überspringen.

Das Waffenset besteht aus einer Primär-, Sekundär- und Spzielawaffe. Die Kombination derer kann nicht beliebig ausgesucht werden, sondern ist fix vorgegeben. Die Primärwaffen lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Kleckser mit geringer Reichweite, aber höherer Feuerrate; Konzentratoren, Distanzwaffen und Roller, mit denen man einfach den Boden einfärben kann, aber sich nur in der Nähe verteidigen kann. Zu den Sekundären gehören verschiedene Arten von Bomben und die Sprungboje, die platziert werden kann, damit Kameraden gleich dorthin springen können. Spezialwaffen können nur eingesetzt werden, wenn man genug Farbe verspritzt hat. Dafür bieten sie Funktionen wie ein Schutzschild, ein Wirbelsturm oder das Anzeigen der Positionen der Gegner. Nach jeder Stufe wird mindestens eine neue Waffe freigeschalten. Damit man weiß, was man sich kauft, kann man alle Waffen im Testgelände ausprobieren. Dort gibt es Gegner aus Gummi und Linien, mit denen man die Reichweite testen kann. Über das Gamepad kann man dann die Farbe wieder entfernen.

amiibo

Mit diesem Spiel sind nur die drei neuen amiibos kompatibel: Ein männlicher und ein weiblich Inkling und der Tintenfisch, der nur in Kombination mit dem Spiele erhältlich ist. Sie schalten neue Missionen frei, die in Wahrheit die schon bekannten sind, nur dass sie mit einer anderen Waffe absolviert werden müssen. Beim männlich Inkling erhält man dafür den Helden-Klecksroller, der im Online-Kampf aber keinen Vorteil verschafft. Beim weiblichen Inkling gibt es dasselbe, nur dass ein Konzentrator verwendet werden muss. Mit dem Tintenfisch macht man die Missionen als Tintenfisch, der sich in einen Inkling verwandeln kann und erhält dafür gefährlich aussehende Kleidung. Mit allen Figuren schaltet man auch ein neues Minispiel frei, das während der Wartezeit auf Mitspieler gespielt werden kann. Wenn man aber auch ohne zusätzlichen Kauf in den Genuss coller Ausrüstung kommen mag, kann man auf der Plaza, wo die anderen Inklinge rumstehen, mit ihnen reden und deren Ausrüstung nachmachen lassen, was aber viele Münzen kostet.

Grafik und Sound

Die Grafik ist nicht herausragend, aber man schaut gerne hin, besonders weil die zwei verwendeten Farben in einem Kampf so gut zusammenpassen. Auch die Charaktere sehen zuerst gewöhnungsbedürftig aus, sind dann aber trotzdem witzig. Da Farben bei diesem Spiel so eine große Rolle spielen, gibt es auch einen Farbenblind-Modus. Die Musik ist rockig, sodass man gleich Lust bekommt noch eine Runde zu spielen. Ein nettes Detail ist, dass man ein quatschendes Geräusch hört, wenn man durch Farbe läuft.

Steuerung

Die Steuerung erfolgt über das Gamepad und verwendet dabei alle Tasten. Zusätzlich unterstützt das Spiel auch die Bewegungssteuerung, sodass man sich durch Schwenken des Geräts in der Umgebung umsehen kann. Wer dies aber mit den Sticks gewohnt ist, kann dieses Feature auch ausstellen. Genauso ist es auch möglich die Achsen zu invertieren. Off-TV zu spielen ist nicht möglich, weil am Gamepad immer die Karte zu sehen ist.

Anmerkung: Nicht alle kommen in den Geschmack des Online-Modus, weil aus unerfindlichen Gründen eine Internetverbindung zum Gerät des Spielpartners nicht hergestellt werden kann. Eine Lösung, die immer funktioniert, gibt es leider nicht.

Fazit

andrea

Splatoon revolutioniert das Shooter-Genre: Viele Frauen können jetzt herausfinden, was die Männer bisher so gefallen hat und auch Leute, die selbst kein Blut sehen oder jemand erschießen wollen, können sich hier austoben. Die Anzahl an Waffen und Maps können mit anderen Vertretern des Genres mithalten. Auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum die stückchenweise erst jetzt als Update nachgeliefert werden. Manche Dinge wie fehlende Kommunikationsmöglichkeit und routierende Arenen trüben die Euphorie aber. Die veranstalteten Splatfeste sorgen dafür, dass noch immer fleißig Farbe verspritzt wird.

PRO
  • gute Spielidee
  • Story-Modus mit verschiedenen Gegnern
  • kurze und knackige Partien
  • verschiedene Modi
  • Testgelände für alle Waffen
CON
  • schwacher lokaler Multiplayer
  • keine Absprachen mit Teamkollegen
  • Arenen können nicht selbst gewählt werden
  • nervige Videoeinschaltungen
  • amiibos erweitern das Spiel kaum
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