Review

Deponia Doomsday

Nur wenige Tage vergingen zwischen Ankündigung und Release des Spiels. Aber die Entwickler haben im Hintergrund fleißig gearbeitet und ein lustiges Spiel fertiggestellt, sodass es den Anschein hat als wäre Rufus nie weggewesen.

Story

deponia-doomsday-zeitmaschineDer Erzähler ist diesmal nicht der singende Poki, sondern Goal, die von Rufus im letzten Teil gerettet wurde. Kurz sieht man einen merklich gealterten Rufus auf einem Planeten, der von aggressiven Monstern namens Fewlocks besiedelt wird.

Die nächste Szene spielt aber noch vor dem ersten Teil, nämlich als Rufus noch mit Toni zusammen war. Die beiden wollen den Müllplaneten Deponia verlassen und müssen nur mehr ihre wertvollen Gläser einpacken. Doch plötzlich taucht Professor McChronicle wie aus dem Nichts auf und zerstört mit seinem Auto die zerbrechlichen Gegenstände. Zum Glück handelt es sich beim Auto um eine Zeitmaschine, mit der die letzten Minuten wiederholt werden können. Bei diesem Zurückspulen ist ein rosa Elefant aufgetaucht mit dem die Redewendung „Wie ein Elefant im Porzellanladen“ eine neue Bedeutung bekommt. In diesem für Rufus typischen Chaos flüchtet er mit dem Professor durch ein Zeitportal. Nebenbei lernt man die Eltern der Protagonisten kennen und trifft auf Lotti als er noch Lotto hieß.

Wissen aus den vorigen Teilen ist nicht unbedingt notwendig. Denn auch diesmal ist es gelungen genügend neue schräge Charaktere zu erstellen, die vielleicht gar keine Menschen sind. Rufus hat wie immer freche Sprüche auf den Lippen und liebt es seinem Gegenüber die Wörter im Mund umzudrehen. Trotzdem scheint er nicht so egoistisch zu sein, wie alle glauben. Anspielungen und Witze auf Kosten dieses Genres dürfen auch nicht fehlen.

Gameplay

deponia-doomsday-zentraleWie für Point&Click-Adventures üblich sollen hilfreiche Gegenstände eingesammelt und an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Mit der linken Maustaste werden diese ausgewählt, während mit einem Klick der rechten Maustaste erklärt wird, worum es sich dabei handelt.

Als neues Gameplay-Element kommt hinzu, dass an manchen Stellen schnell mit der Maus geklickt werden muss um ein Ereignis auszulösen. Bei wenigen Szenen ist es auch erforderlich seine Aktionen innerhalb eines knapp bemessenen Zeitlimits auszuführen. Falls dies aber beim ersten Versuch nicht gelingen sollte, kann man es immer wieder probieren. Als kleinen Ansporn das Adventure ein zweites Mal durchzuspielen gibt es Achievments. Wie man diese erhält verrät das Spiel allerdings erst nachdem man sie erhalten hat. Meist gibt es sie für dumme oder sinnlose Handlungen.

Aufgrund der vielen Zeitreisen müssen manche Abläufe wiederholt werden. Es werden verschiedene Zeitachsen zu unterschiedlichen Zeitpunkten besucht, sodass man oft den Überblick verliert. Erschwerend kommt noch hinzu, dass in einer Zeitachse die Zeit viel schneller vergeht als in der Anderen. Eine grafische Darstellung hätte geholfen.

Aufgaben

deponia-doomsday-cafeWährend bei Goodbye Deponia schon das Tutorial lustig war, muss man sich diesmal mit einem einfachen Textfeld zufrieden geben. Ansonsten muss man bei den Aufgaben wie gewohnt ein wenig um die Ecke denken und überlegen wofür die Dinge sonst noch gebraucht werden könnten. Aber darauf, dass statt Stroh auch ein Strohhalm von einem Getränk verwendet werden kann, muss man auch einmal kommen. Genauso kann ich auch nicht verstehen, warum ich versuchen muss Goal nachzubasteln, wenn sie nur ein paar Meter entfernt steht. Dazwischen müssen bekannte Logikrätsel wie zum Beispiel ein Umfüllrätsel gelöst werden.

Weiters gibt es noch Minispiele wie das Bällebad oder Autorennen, deren Steuerung aber etwas verzögert reagiert.

Obwohl es an einem Ort nur eine handvoll Schauplätze gibt, muss beim Lösen von Aufgaben manchmal viel herumlaufen. Dank der nicht vorhandenen Wartezeiten geht das aber recht flott. Durch die Zeitreisen müssen manche Rätsel mehrfach gelöst werden. Nur einmal ist es erforderlich alles so zurückzulassen wie man es vorgefunden hat, was die Interaktion ein wenig einschränkt.

Grafik und Sound

deponia-doomsday-autorennenDie Grafik ist so bunt wie in den vorigen Teilen. Teilweise sieht man das Symbol des Mauszeigers nicht, da er vom Beschreibungstext der Gegenstände überlagert wird. Beinahe hätte ich ein kleines Item nicht gesehen, weil es in einem Großen versteckt war.

Die deutschen Synchronsprecher haben wieder gute Arbeit geleistet. Besonders im Gedächtnis ist mir aber ein Schweizer geblieben.

Fazit

andrea

Die Story ist witzig und vermutlich gut durchdacht. Nur leider kommt man als Spieler durch die vielen Zeitreisen leicht mit der Abfolge der Ereignisse durcheinander. Der an manchen Stellen herbeigeführte Zeitdruck gibt dem Spiel mehr Schwung. Wiederholende Aufgaben, umständliche Laufwege und schon bekannte Rätsel ziehen das Spiel unnötig in die Länge. Ansonsten können sich die Spieler auf lustige Dialoge, schräge Charaktere und gute Sprecher freuen.

PRO
  • schräge Charaktere
  • lustige Dialoge
  • Achievments
CON
  • sprunghafte Geschichte
  • wiederholende Aufgaben
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