Review

Mystery of Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein im südlichen Bayern steht im Mittelpunkt dieses Wimmelbild-Adventures. Die Story basiert auf wahren Begebenheiten, aber ob es sich dabei um eine langweilige oder spannende Geschichtsstunde handelt, erfährst du in diesem Review.

Story

Man schlüpft in die Rolle von Sarah Hamilton, einer investigativen Journalistin, die eine Woche auf Schloss Neuschwanstein verbringt um die ungewöhnlichen Vorgänge bei der Renovierung zu untersuchen. Unterstützung bekommt sie von Professor Wolfgang Adler, der viel Wissen über König Ludwig II und technische Hilfsmittel mitbringt. Als dann ein Benediktinerbruder tot aufgefunden wird, der ihnen wichtige Beweise zeigen wollte, entschlossen sie sich der Sache nach zu gehen. Ohne jetzt zu viel verraten zu wollen, driftet die Geschichte bald in einen Bereich ab, wo es um Ultramontanisten und Gugelmänner geht, die wahrscheinlich vielen Spielern kein Begriff sind, was sich auf die negativ auf die Spannung auswirkt. Das Ende versteht man auch ohne Wissen über die Glaubensgemeinschaften. Die Handlung ist auf fünf Tage aufgeteilt, was einer Durchspielzeit von rund vier Stunden entspricht. Danach gibt es noch ein Bonus-Kapitel, welches in Weimar spielt.

Adventure

Zu Beginn des Spiels kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen. Diese unterscheiden sich dadurch, ob wichtige Bereiche funkeln, Tipps schneller aufgeladen werden und Minispiele übersprungen werden können. Bei diesem Adventure werden wir ganz modern mit einem Tablet ausgerüstet. Darauf können wir Notizen lesen, die man nach und nach vom Professor erhält. Leider tauchen diese nicht in der chronologischen Reihenfolge auf, obwohl sie nicht im direkten Zusammenhang mit anderen Entdeckungen stehen. Die Texte basieren teilweise auf wahren Begebenheiten und lassen das Ertrinken des Märchenkönigs Ludwig II in einem anderen Licht erscheinen und man erfährt auch etwas über die Verbindung zum Komponisten Richard Wagner. In unregelmäßigen Abständen erhält man auch Mails von dem Chef der Protagonistin oder von Mitarbeitern, die einem Ergebnisse von Analysen mitteilen. Diesen kann z.B Proben von Fundstücken schicken und erhält danach Informationen darüber. Im Tagebuch wird automatisch immer kurz beschrieben, was passiert ist. Weiters ist noch eine Foto-App installiert, die allerdings nur an einer vorgegebenen Stelle automatisch ein Bild macht. Später kann das Tablet auch als Lampe mit UV-Licht und als ein Nachtsichtgerät verwendet werden. Die fast schon obligatorische Karte ist auch vorhanden. Im Gegensatz zu anderen Wimmelbild-Adventures, wo man ständig auf Schlösser stößt, für die man erst den Schlüssel suchen muss, ist es bei Mystery of Neuschwanstein genau umgekehrt: Man findet viele Gegenstände und erkennt erst später, wofür sie verwendet werden können. Manche verschwinden auch nach der Verwendung nicht und können öfters benutzt werden. Abwechslung gibt es in Form von Minispielen und Wimmelbildern. Die Aufgaben, wie Memory, Stromkreis schließen oder Geräte hacken, wiederholen sich bald, aber mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad. Leider erfährt man nicht die richtige Lösung, wenn man die Aufgabe überspringt.

Wimmelbild

Die Wimmelbilder finden immer an unaufgeräumten Plätzen statt. Zusätzlich gibt es auch fast nur kleine und zarte Gegenstände zu finden. Immerhin kann man so viel herumklicken wie man möchte, ohne dafür bestraft zu werden. Manchmal muss ein Ding erst aus zwei Hälften zusammengebaut werden, wobei auch Teile aus dem Inventar verwendet werden können.

Grafik und Sound

Die Grafik des Spiels bewegt sich im Bereich der anderen Wimmelbild-Adventures. Nur die Zwischensequenzen stechen heraus, weil sie wie ein Comic gezeichnet sind und die Figuren sich auch mittels Sprechblasen verständigen. Da diese aber kaum vorkommen, fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Auch die Action-Szenen werden dadurch nicht so brutal dargestellt. Ansonsten gibt es deutsche Sprachausgabe mit Untertitel. Die Synchronsprecher wurden gut gewählt und die Bewohner des Schlosses drücken sich sehr vornehm aus.

Fazit

andrea

Mystery of Neuschwanstein macht viele richtig, hat aber auch Schwächen wie die sich wiederholenden Minispiele und Wimmelbilder, die man ohne Anstrengung lösen kann. Ansonsten trifft es genau die richtige Mischung zwischen diesen beiden Aufgaben, sodass man nie davon genervt ist, sondern sich darauf freut. Die Story macht die Geschichtsstunde etwas lebendiger, verliert aber den roten Faden und lässt Fragen offen.

PRO
  • gute Mischung von Wimmelbildern und Rätseln
  • geschichtlicher Hintergrund
CON
  • seltsame Geschichte
  • Minispiele wiederholen sich
  • bei Wimmelbildern kann man "schummeln"
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