Review

Wildlife Park 2 – Diamant Edition

Diese Ausgabe beinhaltet die Spiele Wildlife Park 2, Crazy Zoo, Marine World, Abenteuer auf der Ranch und Farm World. Wie auch schon auf der Packung steht, sollen sich Besitzer des Spiels Farm World diesen Teil nicht zulegen, da er dieselben Add-ons enthält. Die einzige Neuerung ist ein Reh und eine damit verbundene Mission. Wildlife Park 2 ist nämlich schon 2006 erschienen. Das Handbuch ist sehr dürftig ausgefallen, dafür gibt es auf der DVD Handbücher zu jedem Teil, die sogar komplett auf Deutsch sind.

Spielablauf

Schon das Intro weist darauf hin, was den Spieler alles erwarten wird: Tiere, deren Bedürfnisse erfüllt werden müssen, da sie sonst ausbrechen. Im Hauptmenü gibt es die Möglichkeit zwischen einer Geschichte und dem freien Spiel zu wählen. In der Geschichte spielst du ein Mädchen, das sich für Tiere interessiert. Gerne hilft sie verzweifelten Besitzern bei der Versorgung ihrer Tiere. Zu Beginn gibt es ein mehrstufiges Tutorial, bei dem die wichtigsten Aspekte wie Gehege bauen, Besucher zufriedenstellen und Marketing erklärt werden. Dabei wird in einem kleinen Fenster ein kurzer Text angezeigt, der auch vorgelesen wird. Dann probiert man das Gelernte gleich aus. Der Großteil der Steuerung erfolgt über die Maus. In der Geschichte gibt es mehrere Teilziele, um die Mission abschließen zu können. Dabei herrscht kein Zeitdruck. Wird eine erfolgreich absolviert, werden zwei weitere freigeschalten. Im freien Spiel gibt es keine Ziele und man kann nach Lust und Laune bauen, da es auch die Optionen „Ohne Geldsorgen“ und „Unsterblichkeit“ gibt. In den Einstellungen gibt es sehr viele Möglichkeiten, um schwächere PCs schneller zu machen oder bei besseren PCs detailreichere Grafik einzustellen.
Es gibt auch eine Menge an Personal einzustellen. Der Tierpfleger kümmert sich um die Tiere, der Gärtner um die Pflanzen, der Müllmann um den Abfall im Park, der Handwerker repariert Zäune, der Tiertrainer motiviert die Tiere zum Trainieren. Obwohl letzterer manchmal nur hilflos im Gehege steht und nichts macht. Der Arzt und der Forscher werden selten gebraucht. Alle Personen können aber nur innerhalb eines bestimmten Bereichs arbeiten. Um die Tiere überhaupt füttern zu können, werden die passenden Gebäude benötigt, die aber viel Platz einnehmen. Ist aber die Produktion einmal gestartet, kann das Produkt auch schon verwendet werden. Bei allen Gebäuden für die Besucher kann man die Preise individuell einstellen. Allerdings ist es schwer einzuschätzen, welcher Preis für die Besucher genau richtig ist.

Wild Life Park 2

Beim Bauen eines Geheges muss man darauf achten den richtigen Boden und die richtige Temperatur zu verwenden, die passenden Futterbehälter (wobei man nie weiß, wie viele Behälter man für die Herde braucht), Tränken nicht vergessen, einen stabilen Zaun, Äste zum Kratzen, Steine zum Springen, passende Herdengröße und einen Eingang für den Tierpfleger. Forscher können Gene an Skeletten suchen und dann ein Urtier züchten. Die Tieren werden einfach durchnummeriert. Es ist schwierig, rechtwinklinge Zäune anzulegen, da sich alles frei drehen lässt. Zum Glück gibt es in den Add-ons Gitterlinien, die man einblenden kann. Bei den insgesamt 20 Missionen ist man doch eine Weile beschäftigt. Bei 47 Tierarten kann man schon einen großen Tierpark eröffnen.

Crazy Zoo

In diesem Erweiterungspack gibt es für die Besucher noch mehr Attraktionen. So gibt es Elefantenreiten, mit Delfinen schwimmen, Spielplatz, Bummelzug, gegen ein Känguru boxen, Helikopterflug, Bootfahrt. Es gibt 14 neue Tierarten, die man an der lila Umrandung erkennt. Falls Tiere ausbrechen, kann man sie auch betäuben. Um Nachwuchs zu verhindern, können alle Tiere sterilisiert werden. Besucher können in Hotels bleiben. Der Arbeitsbereich des Personals kann nicht nur mehr vergrößert und verkleinert werden, sondern auch verschoben. Es gibt 10 neue Missionen und genauso viele Landkarten im freien Modus.

Marine World

Es gibt 19 neue Tierarten, die alle türkis umrandet sind. Bei den Fischen kann man sogar zwischen verschiedenen Farbvarianten wählen. Es gibt auch neue Trainings-, Ernährungs- und Dekorations-Gegenstände, die alle auf das Leben im Wasser ausgerichtet sind. Wem die 8 neuen Missionen zu wenig sind, der kann sich im freien Modus bei 27 Landkarten austoben.

Abenteuer auf der Ranch

In diesem Add-on dreht sich alles um Pferde. Beim Kauf kann man die Farbe und das Abzeichen auswählen. Es gibt auch 15 neue Tierarten, vorwiegend Pferderassen. Es gibt neue Hindernisse zum Trainieren, die man an der grünen Umrandung erkennt. 12 Missionen gibt es zu bewältigen, wobei man bei ein paar auch reiten kann und dort das Pferd aus der Ich-Perspektive steuert. Leider ist das sehr holprig gelungen und das Pferd kann durch Bäume durchgehen, springen und wird nie langsamer. Andererseits kann auf der Koppel ein Pferd durch das andere durchgehen. Bei 10 Landkarten kann man dann im freien Modus sein eigenes Gestüt bauen.

Farm World

Diesmal dreht sich alles um den Bauernhof. Dafür gibt es zwei neue Mitarbeiter: Den Farmarbeiter und den Erntehelfer. Ersterer übernimmt den Job des Tierpflegers. Bei den 8 Missionen ist auch wieder ein Tutorial integriert, welches alles erklärt. Es gibt zwar nur 7 neue Tiere (gelb umrandet), aber es können auch alle anderen Tiere aus den vorhergehenden Erweiterungspaketen gekauft werden.

Vergleich mit Wildlife Park

Das Grundspiel ist drei Jahre vor dem zweiten Teil erschienen und dort gab es noch fertige Gehege, die dann aber auch teurer waren. Es gab auch noch einen Wildtierfänger, der auf herumstreunende Tiere achtete. Im Park selbst gab es Vogelscharen und am Boden kriechende Tiere. Einzig die Ego-Perspektive gab es noch nicht. Wenn man sich nicht gut um die Tiere kümmert, kommen Demonstranten, die von einem Wachmann beruhigt werden müssen. Die Grafik war auch noch sehr pixelig, wenn man näher ranzoomte.

Vergleich mit Zoo Tycoon

Auch hier gibt es zu Beginn ein Tutorial. Zur Unterstützung erscheint auch ein kurzer Erklärungstext, wenn man mit der Maus über ein Icon fährt. Es gibt genauso einen Missionen-Modus und ein Freies-Spiel-Modus. Bei den Missionen ist allerdings ein Zeitlimit vorgegeben und sie ist erst erfolgreich absolviert, wenn auch die Zeit verstrichen ist. Dabei kann man auch die Schwierigkeitsstufe „schwer“ freischalten. Die Gehege kann man genauso gestalten wie bei Wildlife Park, nur dass auch der Tierpfleger eine Rückmeldung gibt. Dabei wird auch auf Kleinigkeiten viel Wert gelegt. Bei jedem Tier gibt es auch ein Lexikon, in dem interessante Daten stehen. Auch Forscher gibt es. Das ganze Spiel ist nicht dreidimensional, sondern nur 2D. Auch Shortcuts zum schnelleren Agieren gibt es nur in Wildlife Park. Auch die Zeit vorspulen gibt es nicht. Für gute Parkführung gibt es hier auch Geldpreise.

Vergleich mit Zoo Tycoon 2

In diesem Teil wurde auch auf 3D umgestellt und damit auch die Ego-Perspektive eingeführt. Die Tiere sind jetzt wieder leichter zufrieden zu stellen, also wie in Wildlife Park. Fotos kann man jetzt auch machen und manchmal gibt es auch Aufträge, wo Dias verwendet werden müssen. Welche Tiere man kaufen kann, hängt sogar von der Tierparkbewertung ab. Zum Personal wurden Zooführer hinzugefügt, die den Besucher einiges über die Tiere erzählen. Es scheint so als würde sich das Geld selbst vermehren, während bei Wildlife Park manchmal die Ausnahmen genau mit den Einnahmen gedeckt wurden.

Vergleich mit Wildlife Park 3

Hier baut man sich zuerst einen Heimatzoo auf und kann diesen dann nach erfolgreichem Absolvieren anderer Missionen in anderen Zoos mit Ehrengeschenken erweitern. Bei den Geschäften für die Besucher kann man sich detailliert anzeigen lassen, welche Gegenstände für die Besucher zu teuer oder zu billig sind. Tiere und Pflanzen können jetzt auch krank werden. Neu ist, dass man auch Schwebebahnen bauen kann. Leider kann man bei diesem Teil nicht mehr selbst bestimmen, wann man speichern möchte. So wird beim Beenden des Spiels automatisch gespeichert, weshalb man nicht mehr so leicht herumexperimentieren kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Bevor man einen Arbeiter einstellt, kann man auch noch seinen Lebenslauf einsehen. Im Laufe ihrer Tätigkeit können auch weitere Arbeitsbereiche hinzukommen, wenn sie fleißig sind, oder gestrichen werden, wenn sie faul sind. Anstatt nur bei den Tieren beim Aussehen mitreden zu dürfen, kann man jetzt auch die Gebäude einfärben. Das Laden einzelner Missionen dauert nun länger. Die Besucher reden nun erstmals.

Grafik und Sound

Die Tiere sehen natürlich aus, sind aber doch einfach gezeichnet. Genauso ist es auch bei den Besuchern: Es gibt nur eine handvoll unterschiedliche Figuren, sonst ist von der Haarfarbe bis zur Kleidung alles ident. Leider gibt es keine Vogelansicht, sodass man seinen Park einmal als Ganzes sehen könnte. Auf der Minikarte erkennt man nur bunte Punkte, die nicht wirklich hilfreich sind. Die Hintergrundmusik klingt afrikanisch, ist allerdings etwas eintönig.

Pädagogik

Das Spiel wird vom Tierpark Hagenbeck empfohlen. Denn schließlich erlebt man bei diesem Spiel, was man als Direktor eines Zoos alles beachten muss. So schließt man die Tiere ins Herz, was auch dem Artenschutz hilft. Über das Lexikon kann man die wichtigsten Fakten über die einzelnen Tiere lernen. Auch erlebt man, was passiert, wenn man Löwen und Hasen in das selbe Gehege gibt. Der Tod selbst ist aber nicht brutal dargestellt, sondern nur mit einem Totenkopfsymbol oberhalb des liegenden Tieres. Auch Pflanzen haben Bedürfnisse und diese werden genauso angezeigt wie bei den Tieren oder Besuchern. Beim Verkauf von Tieren informiert aber ein kleines Fenster über den Preis. Das fühlt sich so an, als würde man ein Ding verkaufen. Beim Personal gibt es leider nur männliche Arbeiter, was das Klischee bedient, dass Frauen nicht stark genug dafür seien.

Tipps & Tricks

  • Man kann leider die Perspektive nicht so einstellen, wie man sie gerne hätte. Schnell betrachtet man dann alles aus der Ego-Perspektive.
  • Objekte lassen sich nach dem Platzieren nicht mehr verschieben. Da hilft nur löschen und neuerliches Platzieren, was aber Geld kostet.
  • Besucher jammern über fehlende Getränke, obwohl nur wenige Meter entfernt ein Automat steht. Stelle trotzdem mehrere Automaten auf, weil immer die Summe zählt und nicht der Ort.
  • Teilziele, die schon erreicht wurden, können auch wieder den Status ändern.
  • Wenn den Tieren der Boden zu hart oder zu weich ist, achte auf den Härtegrad, den du ausprobierst. Im Lexikon des betreffendes Tieres steht, in welchem Bereich sich die Härte bewegen sollte.
  • Wenn Tiere zu verhungern drohen, drücke den Pauseknopf, um alles in Ruhe einrichten zu können.
  • Um die Zeit dann etwas vorspulen zu können, drückst du am oberen Bildschirmrand den doppelten Pfeil.
  • Es ist eine Spielerei einen See anzulegen, weil die Grube meist zu tief wird. Mit Abrunden verhinderst du Kanten, bei denen sich die Tiere verheddern können.
  • Wenn du Geld brauchst, dann verkaufe die Tierbabys wieder. Von Forschern gezüchtete Tiere bringen mehr Geld. Genauso Tiere, die schon trainiert sind. Auch Pflanzen können dein Budget ein wenig aufbessern.
  • Wenn dich der Nachwuchs stört, dann nimm nur Tiere eines Geschlechts. Dieses kannst du im Kauf-Bildschirm auswählen.
  • Beim Training der Tiere achte darauf, dass ein Gerät nur für eine bestimmte Trainingsstufe gedacht ist.
  • Du kannst dem Tierpfleger bei der Arbeit helfen, indem du den Kot selbst entfernst.
  • Beachte, dass beim Bauen eines Eingangstores schon die ersten Besucher kommen und dann nicht mehr gehen wollen. Schließe daher gleich den Eingang.
  • Die Tiere sind nicht immer sehr schlau. So kann es passieren, dass ein Elefant im See schwimmen geht, dann aber nicht mehr herauskommt. Da hilft es nur den Elefanten anzuklicken und händisch zum Futterbehälter zu tragen.
  • Pflanzen sind nicht nur da, den Park zu verschönen, sondern können auch als Futter für die Tiere genutzt werden.
  • Wenn die Arbeiter nur vor der Tür herumstehen, kann es helfen, das Gebäude zu löschen und neu in eine andere Richtung zu platzieren.
  • Ist den Tieren zu kalt oder zu warm helfen Wärmelampen bzw. Klimageräte und Höhlen.
  • Bei Geldproblemen kann man ein bisschen Abhilfe schaffen: Suche den Pfad, der meistens so lautet: C:/Programme/Deep Silver/Wildlife Park 2 – Diamant Edition/Init/Special. In diesem Ordner gibt es z.B. die Datei shit.ini. Diese kannst du mit einem ganz normalen Editor öffnen. Fast am Ende gibt es dann einen Punkt namens price = 1. Statt 1 kannst du eine beliebige Zahl eintragen. Diesen Betrag erhältst du, wenn du den Kot im Spiel verkaufst. Natürlich kannst du den Trick auch bei anderen Dingen anwenden 😉

Fazit

andrea

Wer noch nie ein Tier-Strategie-Spiel gespielt hat, ist mit diesem Pack sicher gut beraten, weil gleich alle Erweiterungen dabei sind. Je nachdem wie schwerwiegend einem die negativen Punkte stören, muss man deshalb nicht gleich zu Zoo Tycoon oder Wildlife Park 3 wechseln. Fehlt einem aber nur ein Erweiterungspack, würde ich mir den Kauf gut überlegen, weil es wenig Neuerungen gibt. Durch die vielen Missionen ist langer Spielspaß garantiert. Eine spielerische Herausforderung oder grafische Highlights darf man sich aber nicht erwarten.

PRO
  • Sammlung von allen Erweiterungen
  • viele Missionen
CON
  • kantige Grafik
  • immer unzufriedene Besucher
  • geringe Einnahmen
  • einige Bugs
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