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Space Hulk

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Das Spiel basiert auf einem Brettspiel mit dem gleichen Namen, das im Jahr 1989 erschienen ist. Eine Gruppe von Space Marine Terminators wird ausgesandt um die Space Hulk „Sin of Damnation“ zu untersuchen. Bei einer Space Hulk handelt es sich um eine Verbindung aus verschiedensten Raumschiffen und anderen Trümmer, die durch das All treiben. Die „Sin of Damnation“ ist jedoch nicht verlassen und wird von den Genestealers bewohnt, denen sich die Space Mariens stellen müssen.

Gameplay

Vor jeder Mission wird der Spieler mit einer kurzen Erklärung in die Situation eingeführt und auf einer schematischen Darstellung der Karte werden die wichtigsten Punkte markiert. Nach dieser gut vertonten Einsatzbesprechung können die Einheiten an bestimmten Positionen in das Schlachtfeld teleportiert werden. Dabei sollte bereits auf die Verteilung geachtet werden, da die Gänge der Karten nur eine Kachel breit sind und die Soldaten diese daher nur im Gänsemarsch durchqueren können. Zwar gibt es auch Räume, doch sind auch diese ziemlich klein und meist nur 3×3 Kacheln groß. Am Rand der Karten gibt es bestimmte Stellen, an denen die Gegner in das Gebiet eindringen können, doch kann der Spieler erkennen von wo im nächsten Zug eine unbekannte Anzahl kommen wird. Sind die feindlichen Einheiten auf der Karte, werden sie durch rote Silhouetten dargestellt. Durch diese so genannten „Blips“ kann jedoch nur die Position und nicht Anzahl der Genestealers festgestellt werden. Erst wenn einer der Soldaten sie zu Gesicht bekommt, wird ihre tatsächliche Anzahl erkennbar.
Die Handlung, die die einzelnen Missionen verknüpft, ist nicht besonders tiefgründig.

In den Missionen muss der Spieler mit ein paar Space Mariens verschiedene Aufgaben erfüllen. Wobei es oft nicht darauf ankommt, dass viele der eingesetzten Mariens wieder heil aus dem Kampf zurückkehren und so oft als Ablenkung dem Gegner geopfert werden können. Von den Gegnern betreten in jeder Runde ein paar das Kampfgebiet, doch können nicht alle besiegt werden, da es unendlich viele von ihnen gibt. Nur in den Missionen, in denen eine gewisse Zahl der Genestealers getötet werden müssen, lässt sich die Bedrohung völlig neutralisieren.
Da die Menge der Gegner nicht begrenzt ist, muss sich der Spieler mit deren Präsenz abfinden und versuchen die Soldaten durch die engen Gänge zu leiten und kann diese nicht erst völlig von Gefahren befreien.

Die Atmosphäre, die in den düsteren Levels aufkommt, wird schnell durch die Genestealers zerstört, da die lila Aliens beim Sterben knallrotes Blut verlieren, was nicht besonders furchterregend aussieht. Auch durch die optionale „Shoulder Camera“, durch die man aus dem Blickwinkel der Einheiten das Geschehen beobachten kann, wird die Spannung nicht erhöht.

Der Spieler hat pro Zug und pro Einheit 4 Action-Points. Weiters werden 1 bis 6 Command-Points gewürfelt, die man frei einsetzten kann. Mit diesen Punkten können die Einheiten bewegt, Gegner angegriffen, Türen geöffnet werden und vieles mehr. Nennenswert ist dabei, dass sogar beim Drehen einer Einheit um 90° ein Action-Point bezahlt werden muss und ein Space Marine nach einem Angriff noch alles machen kann, solange genug Punkte übrig sind. Es gibt nicht besonders viele verschiedene Einheiten und der Spieler ist mit ihren Stärken und Schwächen schnell vertraut.
Der Gegner bekommt 6 Action-Points pro Einheit und Zug. Weiters muss dieser für Drehungen keine Punkte verbrauchen, doch hat dieser nur 54 Nahkampfeinheiten.

Kommt es zwischen zwei Einheiten zu einer Konfrontation, wird das Ergebnis durch Würfeln bestimmt, wie es auch bei der physischen Version üblich ist. Die Anzahl der Augen werden jedoch erst angezeigt, nachdem die Animationen der Einheiten schon zu Ende sind, wodurch auch das Ergebnis davor schon klar ist. Zudem sind diese Vorgänge für Spieler, die mit den Regeln nicht vertraut sind, schwer nachzuvollziehen. Da der Spieler die letzte Aktion rückgängig machen kann, hat er auch die Möglichkeit gewürfelte Werte zu verwerfen, sollte das Ergebnis unerfreulich sein. So können Angriffe so lange wiederholt werden bis die Würfel endlich dafür sorgen, dass der Space Marine den Gegner trifft. Diese zu machen ist selbstverständlich optional, doch verleitet es den Spieler dazu, sich das ohnehin schon leichte Spiel noch leichter zu machen.

Multiplayer

Im Multiplayer können Spieler Space Mariens oder Genestealers befehligen in den gleichen Missionen, die es auch im Singleplayer gibt. Dies kann sowohl als herkömmliches Match gemacht werden, bei dem die Spieler bis zum Ende vor dem Computer sitzen müssen oder als ein „Asynchroner“, bei dem zwischen den Zügen theoretisch auch Tage verstreichen können. Bekannt ist diese Spielweise auch unter dem bereits veralteten Namen „Play-by-Email“ und ist mit Briefschach zu vergleichen. Weiters können zwei Spieler auf dem selben Computer im so genannten „Hot Seat“ Modus gegeneinander antreten, wobei sich die Spieler abwechseln.

Fazit

stefan

Space Hulk ist eine originalgetreue digitale Version des gleichnamigen Brettspiels. Die Konfrontationen sowie andere Aktionen werden durch Zufallszahlen, die die Würfel darstellen, abgehandelt. Auch das Levellayout und das Aussehen der Einheiten basiert auf der physischen Vorlage. Der Sprecher und die düsteren Levels können jedoch nicht für eine spannende Atmosphäre sorgen, besonders da das Erledigen der Gegner schon fast komisch aussieht. Weiters ragen Teile der Genestealers durch geschlossene Türen und die Space Mariens schießen oft nur in ihre ungefähre Richtung. Der Singleplayer ist sehr leicht, da der Gegner keine Strategie hat und dessen Vorgänge zu leicht vorhersehbar sind. Erst im Multiplayer wird die Stärke der Genestealers deutlich, wenn ein intelligenter Spieler diese unter seinem Kommando hat. Der Multiplayer verfügt neben der herkömmlichen Spielweise auch über einen Modus der mit Briefschach zu vergleichen ist und funktioniert plattformübergreifend. Da der Singleplayer keine große Herausforderung ist und auch schnell abgeschlossen ist, sollte das Spiel hauptsächlich wegen dem Mehrspielermodus gekauft werden, doch kam es beim Testen wiederholt zu Verbindungsproblemen und Abstürzen.

PRO
  • originalgetreue Umsetzung
CON
  • ziemlich leicht
  • problematischer Multiplayer
  • könnte billiger sein
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