Review

Into the Dark

Der in Österreich geborene Peter Brenner lebt seit seinem 14. Lebensjahr in den USA. Dort versuchte er sich zunächst als Soldat, und arbeitete anschließend bei der Polizei. Leider wurde ihm sein Alkoholkonsum zum Verhängnis und er musste seine Dienstmarke abgeben. Seitdem finanziert er seinen Unterhalt als Privatdetektiv was jedoch nicht sehr aufregend ist. Eines Tages erhielt er von einem Versicherungskonzern das Angebot, den Tot eines Forschers zu untersuchen, der abgeschieden von der Außenwelt in einer Hütte lebte. Sollte er dort Beweise finden, die es der Versicherung erlauben, die Auszahlung der hohen Versicherungssumme zu verweigern, wird er mit 20% der Summe entlohnt. In der abgeschiedenen Hütte angekommen zeigt sich jedoch, dass er in eine Todesfalle trat, die voller Zombies und anderen Gefahren ist.

Gameplay

Der Spieler hat bei seinem Überlebenskampf zwei Möglichkeiten vorzugehen: Entweder er versucht, Rätsel zu lösen, um den Zombies aus dem Weg zu gehen, oder er stellt sich der Gefahr und kämpft sich den Weg frei. Die Vorgehensweise muss jedoch nicht von Anfang an festgelegt werden und kann auch im Laufe des Spiels gewechselt werden. In welche Richtung man zu einem Zeitpunkt eher tendiert, lässt sich dem Notizbuch entnehmen, dass auf der linken Seite den defensiveren Weg, der „Privatdetektiv“ genannt wird, aufzeichnet und auf der rechten den Weg des „Soldaten“. Stolpert man zum Beispiel über ein Rätsel, erscheint im Notizbuch unter Privatdetektiv ein Eintrag mit hilfreichen Informationen. Weiters ist es oft nicht sofort ersichtlich, zu welcher der beiden Vorgehensweise eine Aktion zählt und es ist vorteilhaft das Notizbuch von Zeit zu Zeit zu konsultieren. Die Rätsel sind nicht besonders schwer und drehen sich meist um Gegenstände, die gefunden werden müssen. Diese können jedoch erst gefunden werden, nachdem Peter erfahren hat, wonach er Ausschau halten muss. So kann zum Beispiel ein bestimmter Gegenstand nicht eingesammelt werden, selbst wenn der Spieler weiß, was benötigt wird. Erst wenn auch Peter weiß, was er suchen muss, erscheinen die Gegenstände.

Zudem verfügt das Spiel über leichte RPG-Elemente in der Form von Fähigkeiten, die der Protagonist erhält nachdem er bestimmte Tätigkeiten ausgeführt hat. Ob und wie sehr diese Einfluss auf das Spiel haben ist jedoch völlig undurchsichtig und es gibt keine Möglichkeit die erhaltenen Fähigkeiten nachzuschlagen. Weiters können Achievements erlangt werden, doch auch diese können nirgends aufgerufen werden.

Die Gegner, die in der Einrichtung ihr Unwesen treiben, erscheinen immer zu gewissen Zeitpunkten und kündigen sich dabei lautstark an. So ist auch ein verlassener Raum nicht sicher, da jederzeit hinter dem Protagonist ein Gegner auftauchen kann. Befinden sich schon Zombies im Raum, kann es sein, dass diese nicht auf die Schüsse des Spielers reagieren und man sich diesen zuerst nähern muss bis sie endlich aufwachen. Erledigen kann man die Gegner mit verschiedenen Waffen, die man in den Räumlichkeiten findet. Einige erhält man jedoch nur, wenn man den offensiven Weg wenigstens teilweise verfolgt.

Wird man von einem der Untoten erwischt, erscheinen Blutspritzer auf dem Bildschirm, die den Schaden darstellen und nach ein paar Hieben das Sichtfeld sehr stark einschränken können. Weiters kann das Sichtfeld zusätzlich verschwimmen sollte der Protagonist einen kritischen Schlag versetzt bekommen, wodurch man kaum noch was erkennen kann. Der Atem des Helden wird schwerer, das Zielen ungenau und der Weg zur nächsten Verbandspackung kann sehr nervenaufreibend werden.

Per Handy hat Peter Kontakt zu seiner Auftragsgeberin, die ihm wichtige Informationen zu seiner Umgebung und zu den gefundenen Hinweisen liefern kann. Leider unterhalten sie sich ziemlich oft und kann daher die Atmosphäre zerstören. Weiters kann man sich während dem Gespräch nicht bewegen und muss warten, bis sie endlich fertig sind. Dennoch sind die Unterhaltungen sehr amüsant und der Protagonist zeigt, dass er auch in den gefährlichsten Situationen noch dumme Witze reißen kann. Begleitet werden die Gespräche von einem Text, der Peters Gedanken zusammenfasst. Diese können sehr vom Gespräch ablenken, da man in dieser Situation Untertitel erwartet. Auch in anderen Situation scheint das Spiel Probleme damit zu haben, Informationen auf eine simple Weise zu vermitteln. Neue Einträge in das Notizbuch werden mit einem relativ großen Hinweis in der Mitte des Bildschirmes verkündet. Meldungen zu errungenen Erfolgen sowie Fähigkeiten verdecken ebenfalls viel von der Umgebung. Selbst bei einfachen Dingen wie einem Schalter werden oft zwei Sätze mit unterschiedlichen Schriftarten angezeigt. Andererseits gibt es keine Informationen zu der Munitionsanzahl und nicht einmal zu der Anzahl der eingesammelten Magazine.

Erwähnenswert ist noch das Fehlen eines Optionsmenüs. Grafikeinstellungen sowie die Tastenbelegung können daher nur in einer Konfigurationsdatei geändert werden, was nicht besonders komfortabel ist. Interessant bei der standardmäßigen Tastenbelegung ist, dass man über die Enter-Taste mit der Umwelt interagiert, welche genau zwischen den WASD-Tasten und der Maus liegt und somit umständlich zu erreichen ist. Dies wurde jedoch absichtlich so gemacht, da dadurch gezeigt wird, dass der Held beim Aufheben eines Gegenstandes oder Drücken eines Schalters nicht so schnell reagieren kann und kurz verwundbarer ist.

Fazit

stefan

Into The Dark ist gewollter Trash. Das heißt, dass vieles, was normalerweise als schlecht angesehen wird, hier absichtlich so gemacht wurde. Der geschmacklose und teils einfach nur dumme Humor, die grauenhaft gesprochenen Dialoge und das Schwazenegger-Englisch des Protagonisten sind unabdingbar für den Reiz des Spiels. Auch die großzügige Bedienung an vorgefertigten Modellen wie Gegner, Waffen und Einrichtungen passt perfekt in dieses Konzept, besonders wenn diese mit weniger detaillierten Objekten gemischt werden. Die Handlung ist absurd und die Orte, die man besucht, wirken völlig wahllos. Oft ist das Spiel sehr lustig, doch kann es auch sehr gruselig sein. Das Resultat ist ein unglaublich unterhaltsames Erlebnis, das leider viel zu kurz ist und bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Die Mischung aus Adventure und Ego-Shooter ist gelungen und es können meist zwei Wege verfolgt werden. In den Levels hört man pausenlos ein unverständliches Gemurmel, das, wie es scheint, den Spieler mit unterschwelligen Botschaften zu manipulieren versucht. Leider stürzt das Spiel öfters ab und hat auch andere Macken, die frustrierend sein können. Weiters sind die Anforderungen an den Arbeitsspeicher und den Prozessor für das Spiel unverhältnismäßig, da die Levels nicht sehr groß sind und die Gegner nicht viel mehr machen als die Monster von DOOM.

PRO
  • gelungener Trash
  • einzigartig
  • gute Mischung von Adventure und Shooter
  • Anspielungen auf Filme, Serien und andere Medien
  • Schwarzenegger-Englisch
  • kann auch ohne DVD im Laufwerk gespielt werden
CON
  • Einstellungen nur umständlich anpassbar
  • unverhältnismäßige RAM- und CPU-Anforderungen
  • stürzt öfters ab
  • gelegentlich überladener Bildschirm
  • keine Munitionsanzeige
  • zu kurz
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