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Cooking Mama: Bon Appétit

Cooking Mama geht nun in die fünfte Auflage. Vier Jahre sind vergangen seit das Spiel seinen ersten Auftritt auf dem 3DS hatte. Neben zahlreichen Spin-offs, fragt man sich, ob auch dieser Teil sich wieder gut verkaufen wird.

Gameplay

Das größte Augenmerk des Spiels liegt auf dem Kochen. Dazu wählt man ein Rezept aus der Liste aus. Ein Rezept besteht aus mehreren Minispielen, die jeweils kurz erklärt werden. Die Steuerung erfolgt fast ausschließlich über das Touchpad, was sehr schade ist, da der Handheld viel mehr kann. Das Mikrofon kann vereinzelt verwendet werden um verspritzten Teig wegzupusten und manchmal kann man beim Umleeren von Flüssigkeiten das Gerät kippen, worauf man vorher aber nicht hingewiesen wird. Vereinzelt reagiert das Spiel gar nicht auf die Steuerung, sodass man eine Bewegung öfters ausführen muss bis sie erkannt wird.

Rezepte

Insgesamt gibtcooking-mama-5-04-pizza es 60 Rezepte, wobei zu Beginn die Hälfte verfügbar sind und immer ein bis zwei weitere freigeschaltet werden, wenn eines absolviert wurde. Bei den anderen Teilen der Serie waren dies meist um die 80. Davon sind meist um die zehn Desserts.

Leider handelt es sich nicht um 60 komplett neue Rezepturen, weil 12 schon in den Vorgänger vorgekommen sind, wenn auch mit leicht unterschiedlicher Zubereitung. Dabei handelt es sich um Grillspieße, Lasagne, Mama Bento-Box, Marshmallows, Miso-Suppe, Mochi, Parfait, Pizza, Popcorn, Reis mit Krabben, Sushi und Takoyaki. Unter jedem Namen kann man sich nicht immer etwas vorstellen, was auch darin begründet liegt, dass die Entwickler aus Japan kommen. Trotzdem wäre es nicht schlecht gewesen zu erklären, dass es sich zum Beispiel bei Ramuné um eine Limonade handelt und Imagawayaki ein Gebäck ist. Den Landeseinfluss merkt man auch daran, dass es viele Rezepte mit Meerestieren gibt. Da ist es für Unsereinen abschreckend, wenn man einen Fisch köpfen oder dem Oktopus die Arme entfernen muss. So gesehen würde ich mir ein bisschen mehr internationale Küche mit Brownies, Paella, Brezel oder Kaiserschmarn wünschen, jeweils mit einer kurzen Beschreibung.

Minispiele

Jedes Rezept besteht aus Zwischenschritten, die als Minispiele gestaltet sind. Von diesen gibt es insgesamt rund 500. Dabei lässt es sich natürlich nicht verhindern, dass manche Tätigkeiten öfters vorkommen wie zum Beispiel das Schneiden der Zutaten. Insgesamt wären es so gesehen nur mehr um die 150 einzigartige Minispiele. Interessant ist hierbei, dass es zum Eiaufschlagen zwei Möglichkeiten gibt: Eine eher automatische Vorgehensweise, wo man nur antippen muss, und eine schwierigere, bei der man selbst das Ei gegen die Schüssel schlagen muss und dann den Inhalt schnell hineinleert. Häufige Aufgaben sind Gemüse schälen, raspeln, umrühren, angezeigte Zutaten hinzufügen und das Essen arrangieren.

Vor dem Kochen können die einzelnen Schritte geübt werde, was vorteilhaft ist, da die Anleitungen dazu sehcooking-mama-5-08-verbranntr lückenhaft sind. So wird zum Beispiel von einem Berühren gesprochen, obwohl Linien entlang gefahren werden müssen. Meistens kann man sich aber sofort in die Herausforderung stürzen, weil auch ein paar Fehlversuche akzeptiert werden. Sollte man jedoch keine Ahnung haben, wie eine Aufgabe zu erledigen ist, lässt sich ein Versagen meist nicht verhindern. Die Möglichkeit bei sehr schlechter Performance das Minispiel zu wiederholen, ist nicht gegeben.

Jeder Schritt wird jeweils für sich mit einer Medaille bewertet. Am Schluss wird eine weitere Verliehen, die die gesamte Performance widerspiegelt. Leider kann schon eine einzige Silberbewertung eines Zwischenschrittes die Goldene am Ende verhindern. Eine Aufgabe dauert meistens um die 30 Sekunden, was an einer Uhr angezeigt wird, deren Zeiger sich immer unterschiedlich schnell bewegen. Es wäre motivierender gewesen, wenn man Bonuspunkte für viel übriggebliebene Sekunden erhalten würde. Stattdessen erhält man oft ein „Wow“, wenn man nur halb so lange braucht.
Leider ist es nicht vorgesehen die Rezepte selbst nachzukochen, da es keine Zutatenliste gibt.

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Schwierigkeit

Cooking Mama ist für Kinder und Gelegenheitsspieler gedacht, weswegen die Schwierigkeit nicht allzu hoch ist und die Zeitlimits meistens großzügig bemessen sind. Aber eben nur meistens. Denn es gibt sehr wohl einige Minispiele, die man öfters üben muss, bis man den Dreh heraus oder Glück hat. Trotzdem muss man als Elternteil damit rechnen, dass einige Stellen zu schwierig sind, weil man besonders schnell den Stift bewegen muss. Witziges Detail am Rande: Einmal muss man in Gedanken die Zeit abschätzen, doch gibt es am oberen Bildschirm eine Uhr mit Sekundenzeiger.

Spielmodi

Verglichen mit den Vorgängern sind sechs verschiedene Modi sehr viel. Einzig die Möglichkeit Rezepte zu kombinieren fehlt. Die Möglichkeit im Supermarkt sich die Zutaten zu erspielen gab es sowieso nur im dritten Teil.

Alle Rezepte, die in „Lass uns kochen“ freigeschaltet wurden, gibt es im Koch-Dojo als Challenge. Dazu wurden pro Gericht sechs Schritte herausgepickt, die bei einem knapperen Zeitlimit absolviert werden müssen. Man hat aber immer die Möglichkeit einzelne Spiele zu wiederholen bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Beim Helfen im Laden gibt es acht Minispiele, die sich um das Aufnehmen, Verarbeiten und Abliefern von Bestellungen drehen.
Beim Ernten kann man Gemüse, Schalentiere, Äpfel, Wassermelonen, Erdbeeren und Pilze sammeln, wobei dies immer mit unterschiedlicher Steuerung zu erledigen ist.

Wenn man Mama helfen möchte, kann man verschiedene Tiere mittels Minispielen füttern, Blumen pflanzen oder Geschirr abräumen.

Eltern werden sich freuen, dass es auch spielerisch möglich ist Addieren und Subtrahieren bis 10 zu üben, englische Wörter nachbauen, Zahlen bis 18 zu sortieren, japanische Zeichen zu zuordnen (leider ohne Übersetzung), Gedächtnis und Vorstellungsvermögen zu trainieren.

Die Farben von Mama’s Kleidung und der Küche können im unpassend benannten Menüpunkt „Galerie“ ausgesucht werden.

Multiplayer

Im Multiplayer-Modus können bis zu vier Spieler gegeneinander antreten, wobei nur einer das Spiel besitzen muss. Dieser darf dann aus fünfzehn Minispielen das wählen, in dem duelliert wird. Schade, dass man es nicht für nötig befunden hat, vorher die Steuerung zu erklären. Die Vorteile des Spieler-Besitzers halten sich dennoch in Grenzen, da ausgerechnet jene Minispiele zur Auswahl stehen, die im Koch-Modus nur selten vorgekommen sind, wie zum Beispiel Weintrauben pflücken oder Fleisch in der Räucherkammer aufhängen. Einige Aufgaben sind sogar so gewählt, dass es zu Gleichstand führt, wenn man ohne Fehler arbeitet, wie Kerne entfernen oder Marschmallows aufs Tablett befördern. Am oberen Bildschirm sieht man immer den Fortschritt der Mitstreiter. Am Ende, oder wenn die Zeit abgelaufen ist, werden die Medaillen vergeben. Hier wurden Chancen vertan, dass der Mehrspielermodus witzig und herausfordernd werden könnte, indem man den Wettkampf wie ein Rezept aufbaut.

Grafik und Sound

Die Grafik ist einfach gehalten und hat sich verglichen mit dem Vorgänger nicht geändert. Die Sprache des Menüs ist deutsch und weil nicht viel und schnell gelesen werden muss, eignet es sich auch für Volksschüler. Einzig eine andere Schriftart könnte gewählt werden, da man „M“ und „W“ kaum auseinander halten kann. Mama spricht auch deutsch, aber leider beschränkt sich der Wortschatz auf maximal fünf lobende oder tadelnde Sätze. Ganz ausschalten möchte man den Ton aber auch nicht, weil die laufende Musik fröhlich ist und motiviert.

Fazit

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Bei "Cooking Mama: Bon Appétit" handelt es sich um ein Spiel, das sich perfekt eignet um es unterwegs zu spielen. Die einzelnen Minispiele dauern nie länger als eine Minute, sodass man jederzeit aufhören kann. Die Durchspielzeit ist mit 60 Rezepten in Ordnung, auch wenn die Vorgänger mit mehr aufgewartet haben. Großer Minuspunkt ist, dass die Aufgaben nicht abwechslungsreich sind. Wenn wenigstens eine Geschichte vorhanden wäre, würde das ein wenig von der Monotonie ablenken. Die zusätzlichen helfenden Tätigkeiten sind eine gute Idee und trainieren auf jeden Fall die Reaktionsfähigkeit. Vielleicht wird sogar die Lust am Kochen geweckt.

PRO
  • unterschiedliche Rezepte
  • verschiedene Spielmodi
  • normale Schwierigkeit
CON
  • schlechte Anleitung
  • Steuerung fast nur über den Touchscreen
  • ungewohnte Rezepte
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