Bus-Simulator 16
Der Bus-Simulator 16 von astragon und stillalive studios ist nicht besonders kompliziert, doch realistisch genug um auch gewissenhafte Busfahrer bei Laune zu halten.
Tutorial
Das Spiel kann optional mit einem Tutorial begonnen werden, das den Spieler mit dem Busfahren vertraut macht. Abgehalten wird dies von einem älteren Herrn, der das Unternehmen dem Protagonisten übergibt um seinen wohlverdienten Ruhestand anzutreten.
Die Einführung beginnt nicht im Bus, sondern auf einem Parkplatz, von dem aus zum Bus gegangen werden muss. Dies zeigt bereits die größere Freiheit, die man in dem Spiel genießen darf und dass man nicht die ganze Zeit hinter dem Steuer sitzen muss.
Das Tutorial ist nett gestaltet und der alte Herr hat auch Einiges zu erzählen. Dies kann zwar ablenken, doch wäre das in der Realität auch so.
Gameplay
Verwaltung
Sitzt der Fahrer nicht hinter dem Steuer eines Busses, starrt er in sein Tablet, von dem aus er sein Unternehmen verwaltet. Hier können die Routen festgelegt, Busse gekauft und angepasst sowie Mitarbeiter eingestellt werden.
Auf der Karte werden die Routen festgelegt, wobei der Spieler hier sehr große Freiheiten hat. Es ist auch kein Problem diese wieder zu löschen oder zu bearbeiten. Möchte man, dass ein Mitarbeiter eine der Routen übernimmt, muss diese erst vom Spieler einmal absolviert werden. Anfangs ist dies noch kein großes Problem, doch möchte man die Führung von mehreren Linien neu festlegen, müssen diese wieder befahren werden, während die Mitarbeiter herumsitzen bzw. sich auf der letzten nicht veränderten Route tummeln.
Die Mitarbeiter wurden sehr simpel umgesetzt. Nachdem sie einer Route zugeteilt wurden, schließen sie diese immer ab, wenn auch der Spieler eine gefahren ist. Gehalt wird ihnen automatisch gegeben und mit der Zeit werden sie auch erfahrener.
Die Stadt ist im mehrere Bereiche eingeteilt, die nach und nach freigeschalten werden müssen. Dies wird durch die Absolvierung von Aufgaben erreicht, die in keiner bestimmten Reihenfolge zu erledigen sind. Nachdem diese abgeschlossen wurden, wird ein neues Gebiet freigeschaltet und auch der alte Herr, von dem der Spieler das Busunternehmen übernommen hat, kommt vorbei um dem Spieler zu gratulieren. Dass er im Ruhestand scheinbar nichts Besseres zu tun hat als dem Spieler auf die Finger zu schauen, ist nicht nur traurig, sondern auch gruselig.
Gekaufte Busse können ziemlich detailliert angepasst werden. Neben der Farbe können auch Decals und Werbungen angebracht werden. Letztere bringen sogar eine zusätzliche Einnahmequelle.
Fahren
Gesteuert werden kann das Spiel mit der Tastatur oder über das Betätigen der zahlreichen Tasten und Schalter, die im Bus-Cockpit verteilt sind. Um einen der Schalter zu bedienen, muss die linke Maustaste gedrückt werden, was eine kleine Hand erscheinen lässt. Alles, was nun aktiviert werden kann, wird mit einer Markierung hervorgehoben und wird die Hand zu einer davon bewegt, erscheint ein Text, der beschreibt, was damit gemacht wird. Wird nun die linke Taste gedrückt, kann der ausgewählte Schalter umgelegt werden.
Fahren ist in der First-Person sowie in der Third-Person-Perspektive möglich. Die Kamera kann bei Beiden auch bewegt werden. Der Wechsel zwischen diesen ist fließend gestaltet: Mit dem Mausrad zoomt man hinaus und wechselt so von der First-Person in die Third-Person-Perspektive und umgekehrt. Zusätzlich kann die Kassa mit dem Fahrkartendrucker in den Fokus genommen, sowie das Navi vergrößert angezeigt werden. Weiters ist es möglich den Blick auf die Fahrgäste zu richten, was nötig ist, wenn jemand die Tür blockiert, doch dazu später mehr.
Hin und wieder gibt es spezielle Ereignisse, über die der Spieler beim Antreten einer Route informiert wird. Während der Tourismus-Saison sind mehr Gäste unterwegs, die auch ein Ticket haben wollen, bei Baustellen wird die Route abgeändert usw.
Aufmerksame Spieler können gelegentlich winkende Personen auf der Straßenseite sehen, die dem Spieler eine Fun-Mission geben können. Dazu muss der Busfahrer aus dem Fahrzeug aussteigen und mit ihnen sprechen. Auf die Bus-Route und etwaige Gäste wird daraufhin vergessen um eher weniger produktiven Tätigkeiten wie dem schnellen Fahren durch Checkpoints nachzugehen. Diese sind natürlich nicht verpflichtend und können von ernsthafteren Busfahrern ignoriert werden.
Multiplayer
Über das Internet können mehrere Spieler für ein Bus-Unternehmen arbeiten. Weiters gibt es die Möglichkeit Routen, die von anderen Spielern geplant wurden, zu fahren. Die Möglichkeit mit anderen auf derselben Karte zu fahren, gibt es nicht.
Punkte
Beim Fahren werden bestimmte Aktionen positiv bzw. negativ von den Fahrgästen bewertet und der Spieler bekommt dafür Punkte, die dessen Bewertung verbessern. Dargestellt wird dies in der rechten unteren Ecke des Bildschirms. Positiv ist unter anderem korrekt den Bus zu positionieren, rechtzeitig anzukommen und auf die Wünsche der Gäste zu reagieren. Unter Letzteres fällt z.B. das Einschalten der Heizung.
Durch diese Punkte wird das Level des Spielers erhöht und immer mehr Busse freigeschaltet. Weiters bekommt man so auch die ganzen verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten.
Passagiere
Bei den Passagieren haben die Entwickler auf Abwechslung geachtet. Neben den „normalen“ Fahrgästen gibt es auch Rollstuhlfahrer und Betrunkene. Erstere sind sehr selten anzutreffen und benötigen eine Rampe um in den Bus zu kommen. Dazu muss der Spieler seinen Allerwertesten aus dem Fahrersitz hieven und die Rampe betätigen. Betrunkene sind zu jeder Tageszeit anzutreffen und kaufen gerne zwei Wochenkarten. Wechselgeld wollen sie nie, was sie zu einer lukrativen Einnahmequelle macht. Die anderen Fahrgäste sind über den torkelnden Mitfahrer jedoch nicht glücklich und der Busfahrer wird schlecht bewertet. Ist dem Spieler die Bewertung wichtig, kann er dem Betrunkenen die Mitfahrt verbieten indem er auf ihn klickt.
Karten müssen auch verkauft werden, wobei dies sehr einfach gestaltet ist, da der Fahrkartendrucker sehr simpel ist. Die Möglichkeit den Verkauf in den Optionen zu deaktivieren gibt es leider nicht.
Gelegentlich kommt es vor, dass einer der Gäste nicht versteht wie die automatischen Türen funktionieren und die Weiterfahrt verhindern, indem sie im Sensorbereich herumstehen. Der Spieler muss diese dann darauf aufmerksam machen, indem er sie anklickt.
Störend ist, dass die Fahrgäste bereits von Anfang an wissen, welche Türe sie benützen werden und an der Stelle so lange stehen bis dort alle ausgestiegen sind. Dies kann unter Umständen sehr lange dauern. Weiters lassen sie sich beim Kartenverkauf sehr viel Zeit und stehen noch wie angewurzelt da, nachdem sie ihr Wechselgeld erhalten haben. Das ist nicht mehr als zwei Sekunden, doch wenn vielen ein Ticket haben wollen, kann dies schon lästig werden.






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