Geheime Fälle – Odyssee ins Ungewisse
Auf der Packung steht: "Von den Machern des Top-Sellers "Das Vermächtnis des Einhorns" aus dem Jahr 2008. Dabei gab es genauso eine Suche und Minispiele.
Die Geschichte beginnt damit, dass Lina Woodberry aus dem Schlaf gerissen wird und schnell ihre Sachen packen muss. Denn als Journalistin soll sie am Kreuzfahrtschiff Interviews mit Prominenten führen. Als plötzlich ein Brand ausbricht, wird sie bewusstlos. Im Dschungel kommt sie wieder zu sich und sucht die anderen Passagiere. Gemeinsam helfen sie einheimischen Dörfern, die von Piraten geplündert wurden. Schlussendlich schaffen sie es den Piraten ihr U-Boot abzunehmen und die Geschichte endet.
Zu Beginn glaubt man, dass es sich nicht um ein eintöniges Wimmelbildspiel handelt, sondern auch Abwechslung vorkommt, sodass es den Namen Wimmelbild-Abenteuer verdient. Die zu suchenden Dinge waren nicht in einem chaotischen Raum – gut getarnt – versteckt, sondern passend wie zum Beispiel eine Jacke im Kleiderkasten. Später aber kann man sich nicht erklären, was ein Bügeleisen im Meer zu suchen hat und wie Fußabdrücke aufs Dach gelangt sind. Wenn sich der Mauszeiger in eine Hand verwandelt, wandert der Gegenstand ins Inventar. Fährt man mit diesem den Bildschirm ab, blinkt die richtige Stelle gelb. Bevor die Reise beginnt, vertreibt man sich die Zeit mit dem Zählen von Möwen und wählt Personen anhand einer kurzen Beschreibung aus. Einmal sucht man die Unterschiede zwischen linkem und rechtem Bild. Am Schiff lernt man dann sechs verschiedene Gäste kennen, die mehr oder weniger berühmt sind und Hilfe benötigen. Das kann sehr eintönig werden, da sie entweder nicht wissen was sie suchen, oder den suchenden Gegenstand in der Hand halten. Dass Lina gerne hilft ist noch erklärbar, weil sie als Gegenleistung ein Interview bekommt. Warum sie aber im Dschungel alles selber übernimmt und ihr niemand hilft, ist nicht verständlich.
Die Begriffe, die bei diesem Spiel zu suchen sind, enthalten unverhältnismäßig viele Waffennamen. Oft kann man sich auch nichts darunter vorstellen – wie zum Beispiel Katana (japanisches Schwert) oder Lore (Wagen für Steine). Falsch ist, dass man unter Gläsern eine Brille versteht, eine Quelle ein Brunnen ist und mit Trense eigentlich Zaumzeug gemeint ist. Obwohl die Spieleverpackung mit deutscher Sprache wirbt, findet man trotzdem einen Behälter mit „Sugar“, den man anklicken soll, wenn Zucker gesucht wird.
Auf der Packung ist auch von Minispielen die Rede, die interessant sind, aber viel zu selten vorkommen. Als Erstes bekommt man einen Sternenhimmel und daneben einige Sternenbilder. Aufgabe ist es nun aus den Anordnungen der Sterne zu erkennen um welche Figur es sich handeln könnte. Dementsprechend verbindet man die Punkte. Hilfreich ist, dass nicht alle Sterne verwendet werden, sondern nur jene, die beim Anklicken rot umrandet werden. Von diesem Punkt aus kann man alle möglichen Verbindungen ausprobieren. Bei einem anderen Spiel leuchten bis zu sechs bunte Steine nacheinander auf und man muss die Reihenfolge wiederholen. Zum Schluss muss man den Anfang und das Ende einer Maschine verbinden. Dazu dreht man die Rohre am Spielfeld, sodass sie miteinander verbunden sind.
Bei einem Wimmelbild ist das Wichtigste die Steuerung, denn wenn die Gegenstände nicht als „gefunden“ erkannt werden, erhöht das den Frust und verringert den Spaß. Hier ist das leider der Fall. Besonders Dinge mit Löchern werden nicht erkannt, wenn man in das Loch klickt, was bei anderen Vertretern dieses Genre durchaus üblich ist. Bei kleinen Gegenständen muss man genau zielen. Wenn sich der Mauszeiger in eine Hand verwandelt, geht das nicht immer konform mit dem jeweiligen Behälter. Oftmaliges Klicken hingegen bringt allerdings keinen Nachteil. Dafür werden immer nur vier Begriffe angezeigt und wenn man einen gefunden hat, erscheint der nächste. Kommt man nicht weiter, kann man auf ein Wort klicken und ein Kreis mit ungefähr fünf Zentimetern Durchmesser wird um das Ding herum angezeigt. So einen Tipp kann man nur abfragen, wenn das Batteriesymbol voll ist. Nach einem Tipp wird es nämlich leer und erholt sich innerhalb von 30 Sekunden, unabhängig von der Anzahl der inzwischen gefundenen Gegenstände, Fehlklicks oder Häufigkeit der Verwendung. Auf jedem der ungefähr 20 Schauplätze befindet sich versteckt eine Batterie. Mit dieser kann man die Tipp-Anzeige vorzeitig aufladen.
Grafik und Sound
Alle Dialoge müssen gelesen werden. Es wird nach einiger Zeit die Antwort des Gegenübers eingeblendet. Wenn man nicht so lange warten will, kann man das mit der linken Maustaste überspringen. Die Grafik ist nicht brillant, aber das ist in Ordnung. Nur das letzte Video hat eine schlechte Qualität. Die Szenen beinhalten leicht bewegte Bilder wie Vögel oder Fliegen. Die bunten Welten in Linas Träumen stechen hingegen hervor. Obwohl mein Prozessor die geforderte Leistung um Einiges überbietet, kann es sein, dass Gegenstände nachträglich verschwinden, weil man davor zu viele hintereinander angeklickt hat. Die Schriftart, in der die Begriffe benannt sind, ist gewöhnungsbedürftig. Denn dabei handelt es sich um eine Sieben-Segment-Anzeige, wie sie von den Digitaluhren bekannt ist. So verwechselt man leicht ein R mit einem A oder ein D mit einem O. Leider bin ich auch auf einen Rechtschreibfehler gestoßen, wie man beim Screenshot sehen kann.
Weitere Spiele
Wie das bei „Deutschland spielt“ so üblich ist, gibt es auf der CD noch Demo-Versionen (60 Minuten beschränkt) von „Die Wiege Olympias 2“, einem netten Mix aus Match-3 und Wimmelbild; das Wimmelbildspiel „Garten-Glück“ und „Meine kleine Farm 3: Ice Age“, welches youda Fisherman ähnelt, aber nicht so gut umgesetzt wurde. In der Packung befindet sich auch noch ein Code für das Onlinespiel „Almandi“, für den man einen Gartenzwerg bekommt. Bei diesem Spiel geht es darum, dass man bei Minispielen wie Bingo, Casino, Katz und Maus, Schafrennen und Schildkröten besonders gut ist. Pro Spiel gewinnt man nämlich Edelsteine und Punkte, die auf dem Konto gutgeschrieben werden.
Fazit
Zu Beginn zog mich das Spiel noch in seinen Bann, weil es abwechslungsreich war. Dann aber fragte ich mich ständig, warum meine Person so hilfsbereit sein muss. Vielleicht weil sie blond und hübsch ist und von allen nur Komplimente hört? Die Durchspielzeit wurde bei mir mit knapp vier Stunden gemessen, obwohl ich oft auf das Wiederauffüllen der Batterie gewartet habe. In die Bestenliste kommt man aber auch noch mit weniger als 12 Stunden. Der Preis ist inzwischen schon niedriger als für den des „Top-Sellers“, was auf die Beliebtheit schließen lässt. Ich erwarte mir unter Wimmelbild Abenteuer eher etwas in die Richtung von The agency of anomalies: Die Waisen von Cinderstone.












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