Game of Thrones – A Telltale Games Series
Fürchtest du harte, weitreichende Entscheidungen? Dann dürfte dieses Spiel wohl nichts für dich sein. Doch vielleicht ist es auch diese Art von Spiel, welches für dich von Interesse sein könnte.
„Game of Thrones – A Telltale Games Series“ entspringt, wie es der Name schon vermuten lässt, dem Hause Telltale Games. Telltale Games ist sowohl Entwickler, als auch Publisher, die Lizenz an Game of Thrones hingegen hat HBO inne.
Das Spiel zu Game of Thrones lässt sich in die Kategorien Adventure und, wie Telltale Games anmerkt, Tailored Story einteilen. Das heißt, dass alle Entscheidungen, die der Spieler trifft, die Story nachhaltig beeinflussen und verändern. Das kann so manches Mal schon für Kopfzerbrechen führen, wenn wir wieder einmal nicht weiterwissen, wie wir uns entscheiden sollen.
Vergleichen lässt sich Game of Thrones vor allem mit Spielen wie „The Walking Dead“ und „A Wolf among Us“, in denen eine Geschichte erzählt wird, welche wir durch Handlungen und Gespräche steuern. Doch nun genug vom Vorgeplänkel… Lasst uns in die eigentliche Review zu den ersten beiden Episoden von Game of Thrones – A Telltale Games Series starten.
Handlung
Die Geschichte in Game of Thrones fängt parallel zum Ende der dritten Staffel der US-Serie an und soll, laut Telltale Games, zu Ende der Vierten ihr Ende nehmen. Wir spielen fünf verschiedene Charaktere aus dem Hause Forrester. Dabei handelt es sich um ein altes und ehrwürdiges Haus aus dem Norden, welches einst den Wächtern des Nordens diente – den Starks.
Die Forrester-Familie ist Fans der Serie und der Bücher bisher noch gänzlich unbekannt. Doch indem Telltale Games hier eine neue Familie ins Spiel gebracht hat, erweitern sie den Handlungsstrang und lassen auch für Liebhaber keine Langeweile aufkommen, da die Geschichte nicht einfach nacherzählt wird.
Das Haus Forrester ist für die Förderung und den Verkauf von Eisenholz zuständig. Dieses Holz wird zum Beispiel für Schilde benutzt, um diese widerstandsfähiger gegen Schläge zu gestalten. Doch herrscht eine verbitterte Rivalität zum Hause Whitehill, welche die Produktion von Ironwood gerne an sich reißen würden. Außerdem sind die Whitehills treue Gefolgsleute des neuen Wächter des Nordens – dem Hause Bolton.
Zu Anfang der Geschichte werden wir direkt in die Geschehnisse der Roten Hochzeit geworfen, als ein blutiges Gemetzel startet. Dabei wird unser Lord, Gregor Forrester, umgebracht und wir können uns nur mit Mühe und Not, sowie seinem Schwert in die Sicherheit und Obhut unserer Festung bringen. Doch Gareds Aufenthalt in Ironrath ist nur von kurzer Weile. Grund hierfür ist die Ermordung eines Whitehill-Soldaten, welcher zusammen mit seinen Gefährten seine Familie umgebracht hat. So übte er eigenständig die Rechtsprechung des Königs aus und endete schließlich auf dem Weg zur Mauer. Dort muss sich Gared der Nachtwache anschließen, einer eingeschworenen Bruderschaft, die das Reich vor den Gefahren beschützt, die außerhalb der Mauer warten.
Außer Gared, dem Knappen des ehemaligen Lord, spielen wir noch vier weitere Charaktere, alle aus der Forrester Familie. So beschließen wir noch über die Entscheidungen und Gespräche von Mira, der älteren Schwester, Ethan, dem Drittgeborenen, Rodrik und seinen Bruder Asher.
Uns stehen schon in den ersten beiden Episoden spannende Dialoge, Kampfszenen und Schauplätze zur Verfügung, einige bekannt wie die Mauer und Kings Landing, andere unbekannt wie Ironrath. Auch treffen wir viele bekannte Gesichter aus der Serie, wie Cersei und Tyrion Lennister, sowie Jon Schnee aus dem Hause Stark. So werden wir abermals verworren in das Spiel um den Throne. Wie Cersei schon einst sagte: „Wenn man das Spiel der Throne spielt, dann gewinnt man… Oder man stirbt.“
Gameplay
Wie bei anderen bekannten Adventure-Titeln von Telltale Games, steuern wir auch diesmal mit Maus und Tastatur. Beschränkt sind die meisten Eingabemöglichkeiten auf die linke Maustaste, WASD, sowie Q und E. So laufen wir durch Schauplätze, um mit Personen zu reden und uns umzusehen, weichen in Kämpfen aus und schlagen direkt daraufhin zu, oder reagieren schnell mit Klicks in Gesprächen. Dieses Verfahren zieht sich so durch das ganze Spiel hindurch und gibt uns das Gefühl mitten in einem Film zu sein, über dessen Handlung wir selber entscheiden.
Das Spiel ist geprägt von QuickTime-Events, beispielsweise in Kämpfen, in welchen wir geschickt durch Tastendruck ausweichen müssen, oder gezielt mit der Maus einen Gegner attackieren. In Gesprächen hingegen stehen wir meist unter Zeitdruck und müssen verschiedene Dialog-Optionen auswählen. Gerade die Dialoge steuern stark den Verlauf der Geschichte.
Oft merken sich die Charaktere unsere Antworten, oder reagieren erfreut oder auch wütend auf unsere Entgegnung.
Während man Game of Thrones spielt, kommt keine Langeweile auf und wir werden von dem gerade noch spannenden Gespräch direkt in den nächsten Kampf geworfen. Fans der Serie werden sich in der Spielwelt von Westeros heimisch fühlen, werden sie doch direkt wieder in die Intrigen und Geschehnisse rund um Kings Landing eingeführt.
Dass man im neuesten Spiel nun gleich fünf Charaktere steuert, macht die Sache nicht wirklich einfacher. So beeinflussen die Entscheidungen der einen Person unmittelbar die der anderen. Das sorgt für viel Spannung, muss man sich doch Gedanken machen, was man nun mit dem momentanen Gespräch erreicht.
Für die ersten beiden Episoden habe ich knapp vier Stunden gebraucht. Rund zwei Stunden pro Episode, sollte man nicht einfach nur durchsausen, sondern sich auch einmal Zeit nehmen um die Hintergründe zu betrachten, mit allen Personen zu reden oder auch einfach nur den Codex im Menü zu lesen. Denn ähnlich wie bereits schon in „A Wolf among Us“ hat Telltale Games auch hier wieder die Geschichte von verschiedenen Charakteren zusammengefasst und in diesem Werk vereint.
Grafik & Sound & Technik
Die Grafik in Game of Thrones – A Telltale Game Series ist durchaus schön und kann mit einigen beeindruckenden Details und Feinheiten aufwarten. Während manche Hintergründe aussehen, als seien sie wie ein bewegtes Ölgemälde gestaltet, zeigen andere tolle Landschaften.
Der Sound im Spiel ist sehr stimmig und passt zur jeweiligen Situation. Besonders beeindruckt hat mich das Lied aus der zweiten Episode beim Begräbnis des Vaters und des Bruders. In diesem Moment versinkt man im Spiel, betrachtet die Szenen die auftauchen und lauscht einfach nur dem Gesang. Neben der Story der wahrlich beste Inhalt.
Zur Technik lässt sich nicht ganz so viel sagen… Das Spiel sollte selbst auf älteren System ganz gut laufen, hat es denn keine allzu hohen Anforderungen. Mit meiner etwas betagteren Grafikkarte hab ich trotz allem durchwegs im ganzen Spiel 60 FPS gehabt.



Schreibe einen Kommentar