Clandestine
Aus dem Hause von Logic Artists, ist Clandestine ein sehr gelungenes Spiel in dem unscheinbaren Pool der asynchronen Multiplayer.
Gameplay
Ein russisches Dream-Team, bestehend aus einer bildhübschen Spionin und einem Meisterhacker, wird aufgrund ihrer überragenden Fähigkeiten in eine Geheimorganisation der Regierung aufgenommen. Im Laufe der Ermittlungen werden flinke Finger, Nerven aus Stahl und taktisches Denken gefordert.
Die Aufgabenbereiche sind überwiegend das unbemerkte Infiltrieren von Gebäuden, das Stehlen von Daten – sowohl physisch also auch elektronisch und die daraus resultierende Erpressung der Zielpersonen. Auf diesem Wege teilt sich das Gameplay in zwei Perspektiven:
Die Spionin
Die Spionin ist quasi der Bodentrupp, die auf ganz klassischem Wege zu Fuß sich ihren Weg durch ein Einsatzgebiet bahnt und möglichst unentdeckt Ausrüstung platziert, Akten stiehlt oder störende Wachen aus dem Weg räumt. Ob man sich dabei nun wie Agent 47 fühlen will und das ganze so lautlos wie möglich gestaltet, oder ob man á la Rambo seine Waffe zückt und alle kurz und klein schießt ist jedem Spieler absolut frei gestellt, sofern die Mission das Schleichen nicht voraussetzt.
Unterstrichen wird dies dadurch, dass man zwei verschiedene Outfits tragen kann, wobei das eine deutlich mehr Ausrüstungskapazitäten hat, während man mit dem anderen merklich langsamer entdeckt wird.
Das ganze Geschehen betrachtet man aus der Perspektive der dritten Person, und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man sich an die etwas verkrampft wirkende Steuerung und die Laufwege der KI gewöhnt und sollte in der Lage sein das Spiel auch als unerfahrener Agent zu meistern.
Der Hacker
Der Hacker ist das wachsame Auge, welcher mit seinen geschickten Händen nahe zu jedes System knacken kann. Mit seinen Fähigkeiten kann er elektronische Schlösser umgehen, sensible Daten von sicheren Servern abzweigen und Sicherheitssysteme lahmlegen. Er deckt stets den Rücken der Spionin und versucht den gesamten Einsatz so komfortabel wie möglich zu gestalten.
Der Hacker ist kein spielbarer Charakter, sondern viel mehr eine Art Computerinterface, in dem man Netzwerke und verbundene Geräte überwachen kann. Zeilsetzung für diesen Charakter ist einzig und alleine das beherrschen der elektronischen Elemente in dem Spiel. Dazu muss man sich in dem Computerinterface mittels der Pfeiltasten von einem Netzwerk-Knotenpunkt zum nächsten bewegen. Je nach Art des Knotenpunktes gibt es verschiedene Interaktionsmöglichkeiten. Firewalls kann man durchbrechen, Server oder einfache Computer hacken und elektronische Geräte wie Beeper oder Kameras unter seine Gewalt bringen.
Der asynchrone Multiplayer
Das Besondere hierbei ist, dass beide Rollen völlig unabhängig voneinander agieren können aber dennoch Hand in Hand arbeiten müssen um das Missionsziel zu erreichen. So muss man als Spion beispielsweise ein mobiles Modem platzieren, wenn der Hacker in ein System eindringen muss, welches nicht an das Hauptnetzwerk angeschlossen ist, oder der Hacker muss (missionsbedingt) private E-Mails abfangen während die Spionin ein Gespräch mit einer Wache führt, um ein Druckmittel gegen diese zu finden.
Wenn die Spionin entdeckt wurde, kann diese versuchen sich zu verstecken, jedoch werden Wachen aggressiver und Sicherheitssysteme verschärft, was den weiteren Verlauf der Mission deutlich erschwert.
Trotz festgelegten Zielen gibt es, wie beispielsweise im Hitman-Franchise, eine Vielzahl an Möglichkeiten eine Mission zu meistern.
Design
Die Gestaltung des Spiels lässt nur sehr wenig zu wünschen übrig. liebevolles Design der Charaktere und detaillierte Level verleihen dem Spiel einen sehr authentischen Charakter.
Schwammige oder gar fehlerhafte Texturen sind in dem Spiel kaum bis gar nicht vorhanden, was insgesamt einen durchaus fertigen Eindruck macht.
Zu bemängeln wären eventuell kantige Gesichter oder starr wirkende Extremitäten der Charaktere, jedoch sind diese nur ein sehr kleiner Kratzer auf der Fassade des Spiels.
Weiterhin ist die Vielzahl der abwechslungsreichen Ausrüstungsgegenständen, welche nicht per „copy & paste“ designt wurden ein nettes Sahnehäubchen für all diejenigen, für die „Reisen mit leichtem Gepäck“ nicht in Frage kommt.
Umsetzung
Die Umsetzung des Spiels weist jedoch einige Macken auf: So packt man sich eine Wache gerne mal durch eine Wand hindurch, oder eine bewusstlose Wache ragt beim Hinfallen zur Hälfte in die Wand. Des Weiteren kommt es gut und gerne einmal vor, dass mitten ein einem Gespräch die Animationen versagen und die Charaktere sich nur noch gegenseitig Anstarren, obwohl gerade ein sehr angeregtes Gespräch im Gange ist.
Als kleine Extrahürde kann es durchaus vorkommen dass man der Ansicht ist ein Gebiet weiträumig gesichert zu haben und man ganz plötzlich eine Wache im Gesicht kleben hat, da diese gerade eben in etwa 2 Metern Entfernung gespawnt wurde.
Steuerungstechnisch ist dieses Spiel jedoch einwandfrei umgesetzt, solange man über den digitalen Nachteil einer Tastatur hinwegsehen kann. Meine Empfehlung, um diesem Mangel entgegen zu wirken: Den Hacker mit Maus und Tastatur spielen und die Spionin mit einem Controller.


Schreibe einen Kommentar