Die Landwirtschaft 2017
Landwirtschafts Simulatoren von UIG waren nie sehr beliebt, weshalb die Erwartungen auf "Die Landwirtschaft 2017" nicht sehr hoch waren. Wird dieses Spiel den Trend ändern?
Gameplay
Feldarbeit
Die Felder müssen zuerst gepflügt, dann gegrubbert, danach gesät, anschließend nach Bedarf gedüngt, bewässert oder bei Plagen gespritzt und am Schluss geerntet werden. Es können Weizen, Roggen, Raps, Mais und Gerste angebaut werden. Während man die Arbeiten verrichtet fällt auf, dass sich nicht nur die Textur des Bodens, sondern auch die Form ändert.
Über ein Felder-Menü werden die Aufgaben angezeigt, die erledigt werden müssen. Diese können alle von einem Helfer übernommen werden, den man ebenfalls über das Menü einstellt. Man kann ihm leider bei seiner Arbeit nicht zuschauen, da er nicht zu sehen ist. Die Dienstleistungen des Helfers dauern jeweils 1 Tag. Diesen Tag muss man jedoch nicht abwarten, da sich die Zeit zwischen 1 Tag und 4 Wochen beliebig vorspulen lässt. Dies kann anhand des Wetterberichts geschickt gemacht werden, sodass man, wenn ein trockener Tag ist, den Helfer bewässern lassen und wenn ein regnerischer Tag ist, einfach die Zeit vorspulen kann. Sehr schön gemacht ist das dynamische Wetter passend zu den Jahreszeiten. Im Sommer regnet es weniger und im Winter mehr.
Nach der Ernte kann das Korn entweder im Hof in einem Silo gelagert und dann als Futter oder Saatgut verwendet werden oder direkt beim Raiffeisenhändler im Dorf verkauft werden.
Tierhaltung
Während der Helfer arbeitet, kann man sich auch um die Tiere kümmern. Es können Kühe, Schweine und Hühner gehalten werden.
Mit Hühnern kann man durch Eier Geld verdienen und mit Schweinen und Kühen wird Gülle gewonnen, die auch auf dem Feld verteilt werden kann.
Die Tiere müssen natürlich auch versorgt werden. Durch kleine, informative Anzeigen weiß man, was die Tiere im Moment benötigen. So kann man nach Bedarf Strohballen, Korn als Futter oder Wasser mit dem Anhänger aus dem Lager holen und in den Stall kippen. Jedoch wird dieses ständige hin und her fahren nach längerem Spielen langweilig. Wenn man mal zu viele Tiere hat, weil sie sich vermehrt haben oder man keine mehr braucht, können sie beim Metzger verkauft werden.
Fahrzeuge und Geräte
Es gibt insgesamt neun Traktoren: Zwei originale Lindner, zwei PS-Monster der fiktiven Marke Rhino, einen kleinen 60 PS Traktor einmal ohne Dach, einmal mit Dach und einmal mit Kabine der fiktiven Marke EuroTrac, einen orginalen John Deere Oldtimer und einen Traktor der modernen Kategorie der fiktiven Marke Vistra. Des weiteren gibt es einen Mähdrescher für Gerste, Raps, Roggen und Weizen und einen Häcksler für Mais (beide ohne Marke).
Als Anhänger gibt es einen Kipper und ein Ballenwagen von Fliegl. Außerdem noch jeweils einen Wasseranhänger und Gülleanhänger ohne Marke.
Für die Arbeit auf dem Feld gibt es außerdem einen Pflug des Typs Juwel, einen Grubber, eine Sähmaschine, eine Spritze und den passenden Tank dazu jeweils der Marke Amazone, ein Schneidwerk, ein Maispflücker, ein Front- und ein Heckmähwerk, ein Grasaufnehmer und eine Ballenpresse jeweils ohne Marke und eine Frontgabel der fiktiven Marke Vistra.
Mit diesem Angebot hat man zwar genügend Traktoren, dafür von allem anderen nur jeweils ein Gerät bzw. Anhänger.
Grafik
Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich, jedoch war dieser eher negativ. Die Grafik ist farbenfroh und eher zeichnerisch gehalten, was mich persönlich weniger anspricht.
Es fällt außerdem schnell auf, dass im Innenraum für alles dieselbe, unschöne Grau-Textur verwendet wird. Die restlichen Texturen sind alle eigentlich ganz gut gelungen. Positiv überrascht war ich von Partikeleffekten wie aufwirbelnden Staub, wenn man über ein Feld fährt.
Es gibt jedoch ein paar Grafik-Bugs mit dem Licht. Zum Beispiel leuchtet beim Einschalten des Lichts der komplette Traktor und der Boden unter ihm.
Fahrphysik
Die Fahrphysik lässt auch zu wünschen übrig. Die Fahrzeuge beschleunigen und bremsen viel zu schnell und abrupt, wodurch das Steuern sehr schwierig ist. Dies wird noch verstärkt, da das Steuern nur mit der Tastatur möglich ist.
Außerdem gibt es, außer bei Höchstgeschwindigkeit, keinen Unterschied zwischen einem 500 PS-Monster und einem kleineren 60 PS Traktor.
Wenn man auf dem Feld zum Ansäen, Grubbern oder Pflügen unterwegs ist, kann man so schnell fahren wie man will, was sehr unrealistisch ist. Normalerweise würde das Grubbern zum Beispiel nicht mit über 30 km/h funktionieren. Schade ist auch, dass alle Anbaugeräte keine Kollision haben. Würde man das Ganze mit einem Anhänger probieren, fliegt man in die Luft, macht ein paar Drehungen und landet wieder.
Map
Die Map ist sehr schön gestaltet mit Mühlen, alten Fabriken, einem kleinen Dorf und einem Campingplatz. Ich vermisse aber andere Fahrzeuge, denen ich auf den Straßen begegnen kann.
Die ganze Spielwelt ist in einzelne Abschnitte unterteilt. Um in einen anderen zu gelangen, muss das Spiel zwischendurch laden, was manchmal nervig sein kann. Es ist jedoch gut gelöst, dass die Abschnitte mit Tunneln getrennt sind und man nicht erst ins Leere schaut, bevor der nächste Abschnitt geladen wurde.
Die Felder sind für meinen Geschmack etwas zu weit vom Hof entfernt, sodass man immer eine Weile fährt und mindestens eine Ladezeit dazwischen hat.




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