Review

Louisiana – Geheimnis der Sümpfe

Ein Serienmörder treibt in Louisiana sein Unwesen. Katie bekommt den Auftrag den Fall als Touristin zu untersuchen und gerät dabei selbst in Gefahr.

Es ist ungewöhnlich, eine Rezension mit den eigenen Erwartungen zu beginnen. Aber bei diesem Spiel waren sie sehr hoch, weil der Erscheinungstermin oft verschoben wurde und das Handbuch von vielen interessanten Neuerungen spricht, die alle nicht eintreten: So soll es zahlreiche Dialogauswahlmöglichkeiten geben, die Einfluss auf die weitere Handlung des Spiels haben. In Wirklichkeit gibt es mehrere Antwortmöglichkeiten, die man aber alle in beliebiger Reihenfolge wählen kann und die die Geschichte nicht ändern – abgesehen von der Reihenfolge der Beweisarbeit. Es gibt Detektivpunkte, wenn man das Spiel logisch und nicht nur durch ausprobieren löst. Das stimmt, aber Detektivpunkte erhält man für das Lösen von Rätseln, die man machen muss, da das Spiel sonst nicht abgeschlossen werden kann. Man muss nur aufpassen, dass man keine negativen Punkte bekommt, wenn man zum Beispiel nach dem Borowitz-Fall fragt, obwohl man offiziell davon nichts wissen darf. Weiters hat jede Person, mit der man sich unterhalten kann, Gefühle für einen. So sind sie erst gesprächig, wenn man ihnen einen Gefallen getan hat. Diesen muss man aber tun, da man sonst nicht weiterkommt, womit diese Idee ab adsurdum geführt wird. Angeblich gibt es auch mehrere Objektkombinationen, aber ich bekam häufig den Satz „Diese Kombination ist nicht möglich“ zu hören.

Steuerung
Vor dem Start des Spiels kann man die Tastenbelegung für die Steuerung der Figur und Interaktionstasten mit Gegenständen und Inventar festlegen. Im Spiel selbst gibt es aber dann Möglichkeiten, die vorher nicht erläutert wurden. So schaut die Figur nur nach rechts, wenn man die rechte Pfeiltaste drückt, anstatt nach rechts zu gehen. Die Laufrichtung stellt man mit Bewegung der Maus ein. Mit der linken Maustaste kann man auch bestätigen und mit der rechten abbrechen. Das kann man bei der Interaktion brauchen, da dann immer Symbole für Öffnen, Sprechen, Stehlen, Benutzen etc. erscheinen. Da passiert es manchmal, dass beim Anklicken nicht das passiert, was das Zeichen verspricht, sondern das des Nachbarn oder nichts. Da hilft es nur ein Stück wegzugehen und das Ganze von einer anderen Perspektive aus zu probieren. Im Freien läuft die Figur, während sie im Raum nur langsam vor sich her schleicht. Mit der Strg-Taste kann man das ändern.

Die Schwierigkeit ist in den meisten Fällen sehr niedrig, da Dinge eingesammelt und kombiniert werden müssen. Diese Dinge liegen oft auffallend am Wegesrand, aber wenn man sie übersieht, muss man einen langen Weg zurückgehen, wenn man nicht mehr weiterkommt. Da wäre es hilfreich, wenn sich die Hauptfigur weigern würde weiterzugehen, wenn noch nicht alles eingesammelt wurde. Im Zweifelsfall hält man sich an die Komplettlösung. So schleppt man auch Gegenstände im Inventar mit, die gar nicht benötigt werden, wie zum Beispiel einen Bademantel. In der nächsten Szene sind sie dann verschwunden, sodass man ein Brecheisen öfter einsammeln muss. Weiters gibt es fünf Rätsel, die sich auch noch wiederholen: Einmal muss man die Schalter in der richtigen Reihenfolge drücken und ein anderes Mal farbige Figuren auf einem Feld so anordnen, dass die Legende, die angibt, welche Farben übereinander oder untereinander stehen müssen, stimmt.

Grafik und Sound
Die 3D-Grafik ist schön gemacht. Allerdings wirken die Orte sehr leer, da nur die Figur herumsteht, mit der man reden soll. Etwas, was nicht passieren darf, ist, dass das Spiel hängen bleibt. Das kann zweimal auftreten: Einmal beim Öffnen der Tür mit Säure und einmal beim Rätsel am Klavier. Umgehen kann man das Problem, indem man die Reihenfolge der Tätigkeiten ein wenig ändert, aber das kann man vom Spieler nicht verlangen. Hier habe ich einen Spielstand gefunden, der nach dem Klavierrätsel entstanden ist. So kann man die restlichen Sachen erledigen, bevor man das Ende sieht. Die Texte sind vertont und müssen mit der linken Maustaste angeklickt werden, damit der Dialog fortgesetzt oder beendet wird.

Fazit

andrea

Das Spiel enttäuscht auf ganzer Linie: Die Geschichte ist unlogisch, sodass nicht einmal klar wird, warum es Louisiana - Geheimnis der Sümpfe heißt. Warum merkt der Polizist nicht, dass ich hinter seinem Rücken einen Gefangenen befreie? Die richtige Detektivarbeit wird von einem Kutscher abgenommen. Eine Herausforderung ist nicht gegeben, was bei der kurzen Durchspielzeit auch nicht verwunderlich ist. Der hohe Preis wäre nur gerechtfertigt, wenn das, was versprochen wird, auch eingehalten wird.

PRO
CON
  • Versprechungen, die nicht eingehalten wurden
  • geringe Schwierigkeit
  • kurze Geschichte
  • wirre Geschichte
  • Spiel kann an bestimmten Orten einfrieren
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