Review

Escape to Paradise

Der Titel "Escape to Paradise" klingt nach einem Adventure. Davon ist das Spiel aber weit entfernt, da es sich, wie es auf der Packung steht, um ein Match-3 handelt.

Zu Beginn des Spiels gibt man seinen Namen ein, wobei praktischerweise schon der Benutzername des Computers vorgeschlagen wird. Danach landet man auf einem Bildschirm, auf dem ein verfallenes Haus mit Garten zu sehen ist. Im Laufe des Spiels kann man sich dann immer mehr Verbesserungen kaufen, sodass es am Ende einer kleinen Villa ähnlich sieht. Klickt man dann auf den kleinen, in der rechten unteren Ecke platzierten Button mit „Spielen“, landet man in einer Art Tutorial.

Das Ziel des Spiels ist es, alle Plättchen, die auf dem Spielfeld liegen, abzuräumen. Das macht man, indem man die daraufliegenden Früchte zu einer Reihe von mindestens drei derselben Sorte formiert. Dazu wählt man ein Obst aus und klickt dann auf das gewünschte Endziel. Dabei muss man beachten, dass immer nur gerade gegangen werden kann und nicht diagonal. Weiters kann der Weg durch Früchte oder Wände versperrt werden. Die Dreierreihe hingegen kann nebeneinander, untereinander oder diagonal sein. Die Plättchen gibt es in der grauen Ausführung, diese verschwinden beim ersten Mal. Bei den gelben sind dazu zwei Züge nötig. Es gibt auch mit Ketten und Schloss versehene Obstsorten, die man nicht bewegen kann.

Nach einem Zug ohne Verschwinden von Früchten kommen einige neue nach. Dies geschieht in zwei Schritten: Zuerst sind sie klein am Spielfeld, sodass man sieht, was nachkommt und gegebenenfalls die anderen schon richtig platzieren kann. Man kann sie auch noch nicht angreifen und sie versperren noch nicht den Weg. Auf diese Felder können natürlich auch andere Früchte platziert werden, auch wenn das doppelte Obst nach einem Fehler aussieht. Praktischerweise kann die untere Frucht dann auch nicht nachwachsen. Fallweise kommen auch vereinzelt Früchte nach, obwohl man immer Dreierreihen gebildet hat.

Das Spiel versucht mit möglichst wenig Text auszukommen. So werden Joker nur sehr dürftig erklärt. Diese sind:
Die Bombe explodiert am Endfeld ihres Zuges und lässt die Dinge in ihrem Umfeld verschwinden. Die Plättchen nur, wenn sich etwas darauf befunden hat. Besonders hilfreich sind sie bei den schwarzen Kugeln, bei denen Match-3 nicht funktioniert, und bei Früchten, die durch Ausnehmungen im Spielfeld unerreichbar sind.
Die Rakete gibt es in verschiedenen Ausführungen. Manche schießen in einer Reihe alles senkrecht ab, andere waagrecht oder in einer der beiden Diagonalen. Die Rakete entfernt auch nur die Plättchen, auf denen etwas liegt. Trifft sie allerdings auf eine andere Rakete, so wird diese auch ausgelöst.
Die Regenbogenzitrone kann jede beliebige Frucht annehmen. So benötigt man mit ihr nur zwei von einer Sorte. Es ist auch möglich, dass sie gleichzeitig zwei verschiedene Formen annimmt, sodass man sie in die Mitte zweier Zweierreihen setzen kann und alle fünf verschwinden. Das funktioniert leider ganz automatisch, weil dieser Joker bei nachwachsenden Früchte eingesetzt wird, obwohl man ihn woanders eher gebraucht hätte.
Der Ring besitzt einen bunten Stein. Bewegt man den Ring irgendwohin, dann verschwinden am gesamten Spielfeld alle Früchte mit der Farbe des Steins, was immer nur auf eine Sorte zutrifft.
Und dann gibt es noch eine Hilfestellung: Wenn man längere Zeit keinen Zug macht, beginnt eine Frucht zu blinken und helle Punkte zeigen einen Weg, um drei von ihnen verschwinden zu lassen. Leider stimmt diese Lösung nicht immer und manchmal gibt es auch gar keinen Tipp. Es wäre besser gewesen, einen Hilfe-Button einzuführen, der bei Bedarf den Weg zeigt. Generell ist diese Funktion in den meisten Fällen hilfreich, weil man – vor allem zu Beginn – nicht gewohnt ist, die Diagonalreihen zu sehen.
Nach welchem Schema die Joker erscheinen, ist unklar. Manchmal bräuchte man sie dringend und es gibt keine, ein anderes Mal gibt es wiederum zu viele. Auffallend ist, dass kaum Ringe vorkommen.

Nach Beenden eines Levels bekommt man eine Statistik angezeigt. Man sieht die Zeit, die meistens zwischen 10 und 15 Minuten, aber außerhalb des vorgegebenen Zeitlimits lag. Während des Spielens zeigt ein grüner Balken an, wie lange man noch brauchen darf, um einen Bonus zu bekommen. Leider gibt es keine Möglichkeit, ein beliebiges Level auszuwählen, um auszuprobieren, ob man innerhalb der Zeitspanne bleibt, um zusätzliches Geld zu erhalten. Dann wird noch jene Punkteanzahl angezeigt, die sich aus der Summe der aufgelösten Früchte ergibt. Das Wichtigste ist aber das Geld, das man für die Renovierung des Hauses braucht. Einen Zusammenhang zwischen Punkteanzahl und Geld konnte ich nicht erkennen. Zuerst gab es noch ca. 20 Goldstücke, später 300 und im letzten Level mehr als 1000.

Die Schwierigkeit der sechzig Levels ist sehr unterschiedlich. Die ersten paar sind noch relativ einfach. Dann aber steigt die Komplexität enorm an. Zwischendurch lässt sie aber wieder nach. Ein Level muss nämlich neugestartet werden, wenn das komplette Spielfeld mit Früchten gefüllt ist. Leider tritt das auch ein, wenn noch ein Zug möglich gewesen wäre, der sogar das Feld ein wenig leeren würde. Besonders ärgerlich ist es aber, dass das Spiel in unregelmäßigen Abständen einfach ohne Fehlermeldung abstürzt. Dann muss man das Level neu beginnen, obwohl man kurz vorm Gewinnen war. Eine Möglichkeit zum Zwischenspeichern hätte diesen Ärger vermindert. Die meisten Levels sind mit einem Anlauf zu schaffen. Eine Ausnahme bildet das Letzte. Für dieses habe ich sogar eine halbe Stunde benötigt.

Nach der Absolvierung des 30. Levels wird ein Expertenmodus freigeschaltet. Der Name ist aber irreführend. Es gibt nur ein Level und dieses hat keine Plättchen. Somit ist es ein Endlos-Spiel. Denn hat man einmal die angeketteten Früchte gelöst, gibt es keine Hindernisse mehr. Nach einer Dreiviertelstunde wurde es mir zu eintönig, sodass ich absichtlich keine Reihen mehr gebildet habe. Dadurch kommen mehr Früchte nach und damit naht das Game Over. Die Zeit und die Punkte werden gespeichert, sodass man ein weiteres Mal versuchen könnte, diese zu unter- bzw. überbieten.

Meine Motivation wurde nur aufrecht gehalten, weil ich wissen sollte, was nach Absolvierung des letzten Levels passiert. Zuerst einmal nichts, denn man erhält ganz normal seine Statistik. Möchte man vom Kauf-Bildschirm aber weiterspielen, kommt die Meldung, dass man alle Levels erfolgreich absolviert hat. Danach kann man nur auf „Fortsetzen“ klicken und landet wieder im Kauf-Bildschirm. Das ist besonders ärgerlich, weil man für den letzten der 24 Käufe 4500 zahlen müsste, aber nur 4499 (ohne Zeitbonus) besitzt. Für diese verzwickte Lage habe ich aber eine Lösung gefunden:
Geh in dein Installationsverzeichnis, das in etwa so lautet:
C:/Programme/Escape to Paradise/Data
Dort öffne die Datei item_prices.xml mit einem Editor. In der Zeile „upgrade 24“ ändere den Integer-Wert von 4500 auf die verfügbaren 4499.

Fazit

andrea

Match-3-Spiele gibt es viele am Markt. Hier hat man versucht, die Motivation aufrecht zu halten, indem man nach ein paar Levels genug Geld gesammelt hat, um Verschönerungen zu kaufen. Dieses Ziel wurde aber verfehlt, weil erstens ein Level zu lange dauert und zweitens es nicht klar ist, wieviel Geld man bekommt. Überhaupt haben die Entwickler versucht, mit möglichst wenig Text auszukommen, sodass man Einiges erst durch Versuch und Irrtum herausfindet. Dadurch, dass das Spiel manchmal abstürzt, die Hilfestellung nicht immer richtig ist, es keine steigenden Schwierigkeitsgrade und Langzeitmotivation gibt, rate ich eher zu kostenlosen Browser-Spielen.

PRO
  • moderate Schwierigkeit
  • Jokers
CON
  • kaum Erklärungen
  • keine Tipp-Funktion
  • Levels nicht wiederholbar
Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Review

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*