Virtualizer

Auf der Gamecity konnte ich im Arkardenhof ein Gerät ausprobieren, das die Videobranche revolutionieren wird. Dabei handelt es sich um den Virtualizer, durch den man im Spiel selber gehen muss und nicht nur Knöpfe drückt. Die Idee stammt von Tuncay Cakmak, einem Studenten der Technischen Universität Wien. Am Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme arbeitet er mit einem sechsköpfigen Team an einem Prototypen. Gemeinsam gründeten sie die Firma Cyberith, die ihren Sitz noch in einer Privatwohnung in Herzogenburg (Niederösterreich) hat.

Der Virtualizer hat eine glatte Bodenplatte, die sich wie ein Laufband bewegt, wenn man darauf geht. Deshalb muss man auch zuerst Turnpatschen anziehen, damit man beim Einsteigen nicht ausrutscht. Danach trägt man aber Wollsocken, damit man gut gleitet. Rundherum ist ein Metallgestell, an das man mit einem Hüftgurt angebunden wird. So bewegt sich das Gerät mit, wenn man springt oder sich duckt. Da es nicht nur die Zustände aufrecht und hockend gibt, sondern viele Zwischenstufen, wird noch an einem Spiel gesucht, das dies unterscheidet. Die Fortbewegung benötigt noch Eingewöhnungszeit, da man nicht wirklich geht, sondern sich in den Gurt lehnt und die Füße hebt. Trotzdem macht es Spaß und verbrennt auch noch Kalorien. Der Virtulizer wiegt 40kg und hat ungefähr einen Durchmesser von einem Meter und wird mittels USB an den Computer angeschlossen.

Um das Erlebnis komplett zu machen, setzt man noch eine Brille namens Oculus Rift auf. Diese wurde schon auf der Gamescom von der Firma Oculus VR gezeigt, wobei VR für Virtual Reality steht. Die Brille sieht zwar etwas opulent aus, aber das muss sie auch, denn schließlich enthält sie zwei Bildschirme, eines für jedes Auge. Die Auflösung beträgt 1200×800, angestrebt wird aber 2160×1600. Das Tolle daran ist, dass wenn man den Kopf bewegt sich auch der Bildausschnitt mitbewegt. Das Ganze hat einen fließenden Übergang und es tritt auch kein Schwindel auf, wie zum Beispiel bei 3D-Filmen, da man die Bewegung selbst bestimmen kann. Der Preis liegt zwar bei 300€, aber Oculus VR hofft auf die Unterstützung von Spieleherstellern um sie kostenlos anbieten zu können. Angeschlossen wird sie ganz einfach als Monitor.

Mit Virtualizer, Oculus Rift, Kopfhörern und einer Waffe ausgerüstet, konnte es nun ans Eingemachte gehen. Leider hatte man erst ab 18 Jahren das Vergnügen, da Half-Life 2 gespielt wurde. Alles funktionierte sehr gut und ich nahm mir viel Zeit alle Räume zu erkunden. Doch schon bei der ersten Tür hatte ich ein Problem: Ich streckte die Hand aus um den Türgriff herunterzudrücken, aber ich griff ins Leere. Denn leider muss man einen Knopf an der Waffe drücken um hindurchgehen zu können. Aber man merkt wie man richtig ins Spielgeschehen hineingezogen wird. Die Geräte werden voraussichtlich Ende 2014 zum Kauf bereitstehen.

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