Tales from the Borderlands
Telltale Games hat mit Tales from the Borderlands einen Adventure-Ableger für die Borderlands-Reihe geschaffen. Wie sich dieser behaupten kann, auch im Bezug auf andere Spiele von Telltale, könnt ihr in den nachfolgenden Zeilen lesen...
Story
Zu Anfang unserer Reise im Borderlands-Universum werden wir im Körper von Rhys entführt. Der Grund hierfür ist leider noch unklar: Unser Entführer möchte aber unsere Geschichte hören und so beginnen wir zu erzählen… Wir sind Angestellter bei Hyperion, einem riesigen Machtkonzern. Zusammen mit Vaughn, unserem besten Freund, befinden wir uns auf dem Weg zu einem Termin mit Mr. Henderson. Dieser hat uns eine Beförderung versprochen, auf welche wir gespannt sind. Doch im Büro von Mr. Henderson finden wir nicht ihn, sondern Mr. Vasquez vor. Dieser offenbart uns nach einem kurzen Gespräch, dass er Henderson umgebracht hat, weil dieser ihm im Weg stand. Am Fenster sehen wir Saul Henderson in den Weiten des Alls vorbeitreiben.
Mr. Vasquez ist während dem Gespräch noch beschäftigt einen Deal abzuwickeln. In diesem Deal geht es scheinbar um einen Vault-Key, einem wertvollen Gegenstand. Als wir unsere Beförderung bekommen, staunen wir nicht schlecht: Wir wurden tatsächlich zum Vize-Assistenzhausmeister befördert. Was für eine Ehre… Das wird Vasquez noch bitter bereuen. Und die Reue wird auch nicht lange auf sich warten lassen: Denn mit unseren Freunden Vaughn und Yvette stehlen wir 10 Millionen Dollar von Hyperion, kaufen das Auto, welches Vasquez wollte und versuchen den Deal mit dem Vault-Key zu stehlen. So beginnt eine harte und rücksichtslose Reise auf den Planeten Pandora.
In einer Stadt angekommen, schlittern wir auch schon in die Probleme hinein. Zusammen mit dem Loader-Bot, welchen uns Yvette schickt, machen wir einen Haufen Banditen fertig um schlussendlich zum Treffpunkt zu gelangen, an welchem der Deal stattfinden soll. Als wir endlich bei August ankommen, dem Geschäftspartner von Vasquez, müssen wir uns in einem Gespräch beweisen, welches uns zum Kauf des Vault-Keys führt. Doch der Handel platzt, als die Hölle über uns hereinbricht.
Zu diesem Zeitpunkt wechseln wir in den Körper von Fiona, einer Ganovin, welche schon ihr ganzes Leben auf dem Planeten Pandora verbringt. Dort verdient sie, zusammen mit ihrer Schwester Sasha, als Con-Artisten ihr Geld. Dabei geht es darum das Vertrauen einer Person zu erschleichen, um sie schlussendlich um ein paar Geldscheine leichter zu machen. Aufgezogen wurden Sasha und Fiona von Felix, welcher uns alle Kniffe als Gesetzlose beibrachte. An dieser Stelle wird uns klar, dass der Deal um den Vault-Key alles nur ein Fake ist, welchen Sasha und Fiona geplant haben. Der Vault-Key ist nicht echt und von Felix gefälscht, um so an die 10 Millionen Dollar von Hyperion zu kommen.
So kommen wir auch endlich wieder zum Deal um den Vault-Key, diesmal jedoch aus der Sicht von Fiona. Nachdem Sasha klar wird, dass Rhys ein EchoEye-Implantat besitzt, müssen wir dieses unbedingt mit einem EMP-Signal stören, da er sonst den Vault-Key als Fälschung erkennen könnte. So schleichen wir uns durch die Lüftungsschächte zum Zimmer, in welchem der Handel abgewickelt wird um dort mit dem Störer das Implantat zu manipulieren. Doch passiert das Unvorhergesehene – Durch eine Fehlfunktion in seinem mechanischen Arm lässt Rhys den Vault-Key fallen, er zerspringt und es wird klar, dass dieser gefaket ist. Zu diesem Zeitpunkt stürmen auch Banditen unter der Führung von Bossanova und der Vault-Hunter Zer0 das Gebäude. Ein harter Kampf beginnt, in welchem Bossanova das Geld von Hyperion stiehlt. So begeben wir uns auf die Suche nach dem Koffer mit Geld und schließen vorübergehend eine Allianz mit Rhys und Vaughn.
Eine gefährliche Reise beginnt, in welcher wir auf die unterschiedlichsten Charaktere treffen, uns oft in Gefahr befinden und uns vom Spiel durchgehend auf Zack halten lassen. Die Geschichte wurde echt klasse geschrieben und umgesetzt. Die Geschichte von Tales from the Borderlands ist nach dem Ende von Borderlands 2 angesetzt. Vorwissen aus Borderlands oder Borderlands 2 wird nicht benötigt, für den ein oder anderen mag es aber schöner sein die Geschichte um Pandora schon zu kennen.
Gameplay
Tales from the Borderlands spielt sich wie die ganzen anderen „Story Telling Adventures“ von Telltale Games. Dabei steht vordergründig die Geschichte und die Entscheidungen des Spielers im Blickfeld. Herumlaufen, etc. wird in den Hintergrund gerückt, sodass ein flüssiger Erzählstil gewährleistet ist. Dabei steuern wir mit WASD unseren Charakter. Auf der Taste E befindet sich unser Inventar, während auf Q die Spezialfähigkeit des Charakters liegt. Dabei kann Rhys mit seinem EchoEye-Implantat die Umgebung scannen und Computer und dergleichen hacken, während Fiona Geld sammelt, welches sie für Gegenstände, wie zum Beispiel einer Maske oder einem Autoupgrade in Dialogen, ausgeben kann oder damit auch leichter durch eine schwierige Situation kommt. Mit der Leertaste können wir das Spiel pausieren.
In Action-Szenen kommen weitere Gameplay-Inhalte auf uns zu. So müssen wir mit Hämmern auf die Q-Taste uns an Kanten hochziehen, mit E einen Gegner bewusstlos schlagen oder auch unseren Loader Bot mit Waffen oder Rüstungen ausstatten. Desweiteren kommen oftmals Ausweich-Situationen vor, in welchen wir schnell hintereinander Gegenständen oder Geschossen ausweichen müssen, durch Druck auf die jeweilige WASD-Taste.
Trotz der ganzen Action geht die Geschichte nie unter, während man sich auch nicht langweilt. Hier wurde eine gute Balance geschaffen. Die Spielzeit der einzelnen Episoden beläuft sich auf ca. 2 – 2 1/2 Stunden. Hier hat Telltale Games eins draufgesetzt, was durchaus positiv ist. Bei den älteren Titeln wie The Walking Dead oder The Wolf Among Us ist man zu schnell durch die Episoden gerusht, was ein wenig unbefriedigend war.
Grafik & Sound
Der Grafik-Stil von Tales from the Borderlands orientiert sich ganz klar an den Original Borderlands-Spielen. Die comichafte Zeichnung mag dem ein oder anderen nicht gefallen, meines Erachtens jedoch unterstreicht sie das Feeling von Borderlands. In Tales from the Borderlands wird auch sehr viel auf Gewalt, Blut und Gedärme gesetzt. Das Spiel hat nicht umsonst sowohl von PEGI als auch USK eine Alterseinstufung ab 18, bzw. keine Jugendfreigabe erhalten. Das Spiel ist brutal, grausam und macht eine Menge Spaß. 😉
Das Spiel ist komplett mit Musik hinterlegt, wobei klar auf fetzige Soundtracks gesetzt wurde. Während im einem Moment noch 80er oder 90er Musik gespielt wird, kommt im anderen Bossanova mit fetten Dubstep-Tracks um die Ecke und lässt unser Trommelfell vibrieren. Macht definitiv Spaß so!
Kritikpunkt hier sind aber die Untertitel… Diese bleiben gerne mal irgendwo im Bildschirm hängen um dann wieder nach unten zu gleiten, dort wo sie hingehören. Zerstört manchmal ein wenig die Fähigkeit des „nebenbei lesens“, wenn die meiste Konzentration aufs Geschehen selbst geht.
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