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Tom Clancy’s Rainbow Six Siege

Jeder, der etwas mit der Welt der taktischen Shooter vertraut ist, kennt die Spielereihe Rainbox Six von Tom Clancy. Das Setting von Rainbow Six ist simpel. Es geht dabei um den Einsatz von Spezialeinheiten gegen Terrorgruppierungen. Bereits 1998 erschien das erste Rainbow Six, bis 2008 wurden 15 Spiele dieser Reihe veröffentlicht. Im Dezember 2015, nach 7 Jahren Pause, erschien der neue Ableger namens Rainbow Six Siege. Entsprechend hoch waren die Erwartungen von Seiten der Rainbow Six Fans, aber auch von Seiten der Neulinge im Bereich der taktischen Shooter. Doch kann Rainbow Six Siege diesen Erwartungen gerecht werden? Und kann das Spiel über mehrere Stunden unterhalten? Mehr dazu in der folgenden Review.

Bereits beim Hauptmenü fällt etwas auf, was den meisten treuen Rainbow Six Fans schon bei der Bekanntgabe ein Dorn im Auge war: Es gibt in Rainbox Six Siege im Gegensatz zu den Vorgängern keine Einzelspieler Kampagne. Als Ersatz sind jedoch zehn Einzelspielermissionen, sogenannte Situationen, enthalten in welchen man die Grundlagen des Spiels erlernt. Desweiteren gibt es noch einen Modus namens Terroristenjagd, in dem man zusammen mit vier anderen Spielern im Koopmodus zufällig generierte Missionen spielt. Der Kernaspekt von Rainbow Six Siege, der Multiplayermodus ist natürlich auch dabei. Ich werde im Gameplay besonders auf diesen eingehen.

Gameplay

Wählt man den Multiplayermodus aus, geht es in eine Warteschleife, in welcher neun weitere Spieler für ein Match gesucht werden. Dies nimmt bereits mehrere Minuten in Anspruch. Das Hosting übernimmt dabei ein Spieler. Anschließend wird eine Karte und ein Spielmodus ausgewählt, jedoch nicht vom Spieler, sondern vom Spiel selbst. Somit kann man nicht entscheiden, welchen Modus oder welche Karte gespielt wird. Das Matchmaking ist generell sehr ausgewogen, es kam oft zu einer knappen Partie, bei der die Verlierer das Blatt noch wenden konnten.

Jeder Spieler sucht sich einen Operator aus

Im Spiel angekommen, muss zuerst ein Operator ausgewählt werden, eine Art Spielfigur, welche man zuerst mit Ingamewährung freischalten muss. Jeder Operator hat eine bestimmte Spezialfähigkeit. So hat einer zum Beispiel einen Granatwerfer, ein anderer ein mobiles Schild. Zu erwähnen ist dabei, dass jedem Operator nur zwei individuelle Primärwaffen zur Verfügung stehen, und man diese bereits zu Beginn des Spiels besitzt. Man kann sich also keine besseren Waffen kaufen, wodurch das Spiel besser balanciert wird. Man kann jedoch Aufsätze und Visiere für die Waffen kaufen und so seine Waffen dennoch etwas an den eigenen Spielstil anpassen. Haben alle Spieler ihren Operator ausgewählt, beginnt die Vorphase. Fünf Spieler sind Terroristen, fünf nehmen die Rolle der Antiterroreinheit ein. Die Aufgabe der Terroristen besteht dabei je nach Modus entweder darin, eine Bombe zu beschützen, oder die Befreiung der Geisel zu verhindern.

Mit Drohnen können die Antiterroreinheiten nach Bomben suchen

In der Vorphase können sich die Terroristen 30 Sekunden lang vorbereiten. Sie können Wände verstärken, Mauern und Türen verbarrikadieren, Stacheldraht verlegen und sich eine gute Position zum Verteidigen suchen. Die Antiterroreinheiten können währenddessen Bodendrohnen benutzen, um die Geisel oder die Bombe aufzuspüren.

Nach Ablauf der Vorphase müssen die Terroristen die Bombe oder die Geisel verteidigen, während sich die Antiterroreinheiten zu diesen vorkämpfen. Den Antiterroreinheiten stehen dabei Sprengsätze zur Verfügung, um Wände zu durchdringen, oder Blendgranaten, um die Terroristen kurzfristig außer Gefecht zu setzen. Außerdem können sie einen Enterhaken benutzen, um durch die Fenster einzudringen oder um auf die Dächer zu gelangen.

Das Waffengefühl ist ausgezeichnet

Das Waffengefühl ist ausgezeichnet

Das Waffengefühl ist ausgezeichnet und es fühlt sich an, als würde man eine richtige Waffe bedienen. Wenn man stirbt, muss man bis zum Rundenende warten. Eine Runde geht dabei über vier Minuten, allerdings wird die Runde beendet, wenn alle Spieler eines Teams ausgeschaltet sind. Anschließend werden die Seiten gewechselt. Jenes Team, welches zuerst drei Runden gewinnt, gewinnt das Spiel. Danach bekommen wir sogenannte Renown, mit welchen wir Operators freischalten und Aufsätze für unsere Waffen kaufen können. Es gibt auch einen Ingameshop, in dem man mit echtem Geld Waffenskins, Erfahrungsboosts und Renown kaufen kann. Da man sich keine Verbesserungen oder Waffen mit Geld kaufen kann, haben Spieler, welche keine Microtransactions tätigen, keinen Nachteil.

Das Gameplay läuft sehr taktisch ab

Das Gameplay läuft sehr taktisch ab

Anders als in herkömmlichen Shootern wie Call of Duty oder Battlefield, läuft das Gameplay in Rainbow Six Siege sehr viel langsamer ab, da man bereits nach wenigen Schüssen stirbt. Dadurch wird jede Bewegung und Positionierung sorgfältiger geplant, da hinter jeder Ecke ein Gegner lauern könnte. Daher ist es gut, dass das Spiel eine Lehnfunktion besitzt. Zusätzlich bietet Rainbow Six Siege jede Menge an zerstörbarer Umgebung. So kann zum Beispiel eine Wand mit einem Sprengsatz zerstört werden und anschließend taktisch genutzt werden. Oder man schlägt ein kleines Loch in die Wand, durch welches der Gegner nun beschossen werden kann. Somit bieten die Karten, von welchen es zehn gibt, jede Menge Möglichkeiten vorzugehen. Die Karten an sich sind auch unterschiedlich, was wiederum jeweils an die Karte angepasstes Vorgehen verlangt. So spielt die Karte „Presidental Plane“ in einem Flugzeug, in welchem man kaum Deckung findet und man die Räume gut mit der Drohne auskundschaften muss. Allerdings ist taktisches Teamplay in Rainbow Six Siege leider nur selten anzutreffen. Es gibt zwar einen Voicechat, dieser wird jedoch fast nie benutzt. Meistens kämpft jeder für sich alleine. Dies ist sehr schade, da in solchen taktischen Spielen Teamplay sehr viel ausmacht.

Neben dem normalen Modus gibt es noch den Rangmodus, der gespielt werden kann, sobald man Level 20 erreicht hat. Dieser Modus läuft noch einiges taktischer und langsamer als der Standardmodus ab. Die Verteidiger können entscheiden, wo sie die Bombe oder Geisel verteidigen wollen, des weiteren gibt es starke Einschränkungen beim HUD.  Die benötigte Anzahl an Rundengewinnen für einen Sieg beträgt hier vier. Anhand der Anzahl der Siege wird man nach mehreren Spielen in einen Rang eingestuft. Aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrad ist dieser Modus nur für Fortgeschrittene zu empfehlen.

Grafik, Sound und Performance

bild 4An der Grafik von Rainbow Six Siege ist absolut nichts zu bemängeln. Vom Feuer der Waffen bis hin zu den explodierenden Wänden ist alles gut gestaltet. Es ist zwar keine Konkurrenz zu Crysis, allerdings ist dies auch nicht die Kernkompetenz des Spiels. Auch die Soundkulisse ist sehr gut gestaltet, und das ist auch wichtig, da man durch geschicktes Zuhören die ungefähre Position des Feindes ausmachen kann. Die Performance ist grundsätzlich gut, allerdings wird das Hosten des Spiels nicht von Servern übernommen, sondern von Spielern. Dadurch kommt es teils zu langen Ladezeiten oder zu FPS Drops. Auch liegen kleinere Bugs vor. So wird zum Beispiel das Spiel manchmal überhaupt nicht gestartet. Oder man sieht teilweise den Gegner durch die Wände, was in einem taktischen Shooter fatal ist. Dennoch ist die Performance grundsätzlich annehmbar.

Fazit

simon

Rainbow Six Siege hebt sich von herkömmlichen Shootern deutlich ab. Durch die zerstörbare Umgebung, das langsame Gameplay und die verschiedenen Operators wird das taktische Spielen gefördert und gefordert. Das Waffengefühl ist super und um einiges besser als in herkömmlichen Shootern. Auch wenn keine Singleplayer Kampagne im Spiel enthalten ist, bietet Rainbow Six Siege Spielstoff für viele Stunden. Allerdings gibt es im Multiplayer bis jetzt nur zwei Spielmodi, aber es wurden von Ubisoft weitere Updates angekündigt. Die Grafik und die Soundkulisse ist gut. Die Performance ist durch das Peer-to-Peer Matchmaking teils mangelhaft, außerdem treten kleinere Bugs auf.

PRO
  • Karten taktisch nutzbar
  • Grandioses Waffengefühl
  • Gute Grafik und Soundkulisse
  • Generell taktisches, überlegtes Gameplay
  • Alle Waffen bereits freigeschaltet
CON
  • Man kann Karte und Spielmodus nicht auswählen
  • Durch das Peer-to-Peer Matchmaking mangelt es teils an Performance
  • Keine Kampagne
  • Nur zwei Spielmodi
  • Taktisches Teamplay fehlt teilweise
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