My Riding Stables – Life with Horses
Zu Beginn darf man sein Alter-Ego gestalten, wobei nur wenige Outfits und Frisuren zur Auswahl stehen und diese sind nicht besonders hübsch. Aber zum Glück sieht man die Figur nur meist klein aus der Vogelperspektive und neue Kleidung kann bei Bedarf auch gekauft werden. Sehr erfreulich ist, dass man auch einen Buben erstellen kann. Gleich danach kann man sich sein erstes Pferd zusammenstellen. Dabei gibt es leider nur drei Rassen, nämlich Hannoveraner, Andalusier und Friesen. An und für sich eine gute Auswahl, wenn man diese auch am Körperbau erkennen würde. Aber sie sind nicht reinrassigm sodass man sich auch einen rot gescheckten Friesen machen kann, obwohl die von Natur aus nur schwarz sind.
Obwohl der Titel des Spiels englisch ist, kann man auch deutsche, französische, italienische und spanische Sprache auswählen. Vertont wurde aber kein einziger Satz, weshalb Lesen eine Voraussetzung ist. In der Geschichte geht es darum, dass man das Anwesen vom Großvater geerbt hat und nun Schritt für Schritt alles renovieren möchte. Man wird langsam an die einzelnen Aufgaben herangeführt, aber dann ist es plötzlich vorbei und man muss die restlichen Dinge selbst herausfinden. Ziel des Spiels ist es nämlich vier Sterne (wie bei einem Restaurant) zu bekommen.
Wie gehen in den Stall, wobei wir bei jeder Tür zweimal mit der Leertaste bestätigen müssen, dass wir sie öffnen wollen. Steuern kann man die Figur natürlich mit den Pfeiltasten, mit der Maus geht es aber schneller, da sie dann auch anfängt zu laufen. Wenn wir dann vor dem Pferd stehen, poppt ein kleines Menü auf, wo wir zwischen verschiedenen Tätigkeiten wählen können. Beim Putzen sind wir automatisch mit Striegel und Kardätsche ausgestattet, wobei wir ersteres nicht an empfindlichen Stellen verwenden sollen. Das Bürsten geht problemlos von der Hand, weil man auch wirklich sieht, wo noch Schmutz vorhanden ist. Gewechselt wird mittels eines einfachen Linksklicks. Mit den Pfeiltasten kann man die Kameraperspektive drehen, sodass man auch den Dreck auf den hinteren Beinen sieht. Denn es muss nur eine Seite des Pferde gepflegt werden.
Weiter geht es mit den Hufen, für den wir sogar einen Hufauskratzer mit Bürste zur Verfügung haben. Zuerst rubbeln wir mit der Spitze über die Steinchen und danach können wir den Schmutz wegbürsten – auch im Strahl.
Interessanterweise werden dabei meist nur zwei Hufe schmutzig und das auch nur jeden zweiten Tag, während Putzen zur täglichen Aufgabe gehört. Aber das kann man beschleunigen, wenn man sich einen Schlauch und die dazugehörige Waschbox kauft. Dann kann man den Schmutz abspritzen, wobei die drei unterschiedlichen Stärken kaum bemerkbar sind. Dadurch, dass der Wasserstrahl so lang ist, kann man damit kaum zielen, womit die Erleichterung auch nicht mehr vorhanden ist. Beim Futter stehen drei verschiedene Sorten zur Auswahl. Dabei gilt: Desto teurer, desto länger hält die Sättigung. Ausgemistet werden muss nur alle paar Tage und selbst das geht automatisch, sodass man die Veränderung nur an der Farbe des Einstreus merkt.
Jetzt können wir uns einen Sattel schnappen, sodass das Pferd dann automatisch aufgezäumt wird. Draußen im Hof können wir es dann entweder zu den Felder, Wäldern oder Bergen führen, deren Gebiet nach und nach gekauft werden muss. Schneller kommt man allerdings ans Ziel, wenn man aufs Pferd aufsteigt und hin reitet. Dabei immer beachten, dass man von links auf- und absteigt. Das Ausreitgelände ist überschaubar groß und mit Hilfe einer Karte, die unter dem Augen-Symbol versteckt ist, sieht man seinen aktuellen Standort und markante Punkte. Zu diesen zählen leider nicht die Hinternisse, die man benötigt um Geschicklichkeit aufzubauen, damit man an den jeweils drei Rennen teilnehmen kann. Doch zum Glück gibt es immer in der Nähe des Eingangs drei Baumstämme, mit denen man üben kann. Dazu beschleunigt man mit einigen Linksklicks und lenkt das Pferd durch Bewegen der Maus. Hat man die höchste Geschwindigkeit erreicht und einen realistischen Winkel zum Hindernis, springt das Tier automatisch drüber. Da man beim ersten Sprung drei Geschicklichkeitspunkte erhält, beim zweiten über dasselbe Hindernis nur mehr zwei, dann einen und danach gar keinn mehr, hilft es den Ort kurz zu verlassen um ihn nachher gleich wieder zu betreten. Dann beginnt die Zählung wieder neu. Im Ausreit-Areal sind viele goldene Hufeisen versteckt, die man aufsammelt, indem man darüber reitet. Sie sind verschieden viele Punkte wert, von denen man sich Outfits, aber auch Pferde kaufen kann. Da man mit der Maus lenkt ist es unmöglich sich in der Gegend umzuschauen. Daher kann es helfen in den Optionen auf Tastatursteuerung umzuschalten. Zweimal wöchentlich findet ein Spring-Turnier statt, bei dem eine fix vorgegebene Zeit unterboten oder zumindest erreicht werden muss. Dieses Limit erlaubt keine Fehler, dafür darf man es auch mehrmals wiederholen. Bei Sieg bekommt man eine Geldprämie und die nächste Strecke wird freigeschalten. Dabei darf man sich aber nicht dieselbe Prämie zweimal abholen. Dafür kann jeden Tag trainiert werden. Während dem ganzen Herumgereite darf man die Anzeige für die Ausdauer nicht aus den Augen verlieren, die erbarmungslos weniger wird. Als kleiner Trost erhöht sich stattdessen die Kraft-Anzeige. Wem das Reiten so viel Spaß macht, kann dies im Instant-Modus tun, wo man sich um keine Management-Aufgaben kümmern muss.
Um sich vor allem das Futter leisten zu können, braucht man Geld. Nachdem man nach den ersten Tagen kein Taschengeld mehr erhält, ist man auf sich allein gestellt. Die erste Aufgabe, die Geld in die Kasse bringt ist Fohlentraining. Dieses Minispiel wird so schlecht erklärt, dass man viele Versuche benötigt den Dreh rauszubekommen, also gut aufpassen: Du steuerst ein Fohlen, das sich um dich herum im Schritt oder Trab bewegt. Mit einem Klick und gleichzeitigen Zug nach links, wechselt es in die höhere Gangart; für die langsamere Gangart macht man dasselbe in die andere Richtung. Um zu überprüfen, ob das Tier auf deine Kommandos hört, gibt es in jeder Runde einen Kontrollpunkt, in dem man stehen bleiben muss. Wo sich diese Punkt befindet, sieht man am Radar. anhand des weißen Quadrats, das sich bewegt. Das Fohlen wird durch ein schwarzes Pferd repräsentiert, das scheinbar immer an derselben Stelle ist. Wenn man merkt, dass sich der Punkt den Füßen nähert, ist man in der richtigen Spur. Ansonsten muss man weiter hinein, indem man klickt und die Maus hinunterzieht oder hinaufzieht um den Durchmesser zu vergrößern. Dabei sollte man nicht die teilweise knapp bemessene Zeit aus den Augen lassen. So hilft es manchmal in die andere Richtung zu gehen, oder auf der innersten Spur die meisten Meter zurückzulegen. Erreicht man den Kontrollpunkt einmal nicht rechtzeitig, wird das Fohlen störrisch, sodass man jeden Befehl zweimal ausführen muss. Versöhnt wird es wieder, indem man mit einem Rechtsklick eine Karotte verfüttert, die man zuerst aus dem Garten eingesammelt hat.
Als weniger zeitaufwändig gestaltet sich die Massage. Dazu bekommt man täglich zwei Pferde, die an verschiedensten Körperstellen verspannt sind. Diese werden in einer Skizze rot eingefärbt. Dort massiert man dann mit einer kurzen gedrückten Bewegung mit der Maus. Falls die Stelle noch nicht stimmt, wird dies mit einem Pfeil in der richtige Richtung angezeigt. So gesehen ganz einfach, wenn da nicht manchmal der knallharte Zeitdruck wäre. Dafür verdient man dabei auch recht ordentlich.
Gästebetreuung klingt einfach, da man nur die Ferienwohnungen renovieren muss und dann alles von alleine läuft. Doch so ist es leider nicht: Zuerst müssen sie persönlich begrüßt werden. Dazu blinkt zwar der Aufgabenbutton, aber trotzdem muss man seine Arbeit unterbrechen, weil die Personen nicht gerne warten. Danach sieht man sie immer wieder am Hof herumspazieren. Es ist zwar schön, dass sie sich auch Pferde zum Reiten ausleihen dürfen, doch sie nehmen sich irgendeines. Dies ist meistens das Turnierpferd, weil es als Erstes im Stall steht. Der Tipp, dass man das verhindern kann, indem man das Pferd einflechtet, funktionierte bei mir leider nicht. Gäste bleiben nur einen Tag und die Anzahl dürfte durch die Anzahl der Pferde und Sättel bestimmt werden.
Zu guter Letzt kann man auch Pferde züchten. Wenn man es für einen Kunden macht, gibt es genaue Vorgaben, die dann dementsprechend belohnt werden, je besser man sich daran gehalten hat. Als Stuten stehen die eigenen Pferde zur Auswahl, zu denen man genug Vertrauen geschaffen hat. Hengste müssen immer ausgeliehen werden und deren Preis reduziert somit den Gewinn. Wenn man zwei Pferde ausgewählt hat, werden die möchlichen Rassen, Farben und Muster angezeigt. Ganz durchsichtig ist dieses System nicht, wobei einem zusätzlich noch die Uhr im Nacken sitzt. Verlust kann man keinen machen, falls der Hengst teurer ist als das Fohlen, denn dann kommt einfach kein Geschäft zustande. Leider kann man nur ein Fohlen für sich machen, solange es noch nicht ausgewachsen ist.
Um all diese Aufgaben zu erledigen, hat man 10 Stunden Spielzeit pro Tag. Das entspricht einer halben Stunde unserer Zeitrechnung. Da danach automatisch gespeichert wird, ist das optimal für Kinder um ihnen einen fairen Zeitraum zum Spielen zu geben. Leider geht gut die Hälfte der Zeit drauf die Pferde zu putzen, da man bis zu neun von ihnen besitzen kann. Da wäre es hilfreich gewesen einen Pfleger zu haben, der einem die Arbeit abnimmt und den man auch bereit ist zu bezahlen. Sein Geld kann man im Online-Shop loswerden, wo es Futter, Outfits, Medzin, Pferde und Bücher zu kaufen gibt. Letztere vermitteln richtiges Wissen, wobei dies auch wieder viel virtuelle Zeit in Anspruch nimmt. Als Belohnung arbeitet unser Alter-Ego schneller und verdient mehr Geld. Besser wäre es jedoch gewesen das gründliche Lesen nicht mit Zeitabzug zu bestrafen, sondern danach ein Quiz zu veranstalten um das Wissen zu überprüfen. Auf jeden Fall ist so ein Online-Shop schon praktisch, wenn man sofort alles hat und nicht extra in die Stadt reiten muss.
Die Grafik schaut recht gut aus: Alles bewegt sich flüßig, nur das Fohlen von vorne sieht böse aus. Im Ausreitgelände bleibt man kaum lange zwischen Bäumen stecken. Das Galoppieren sieht realistisch aus, da auch Erdteile wegfliegen und im Trab wird sogar Leichtgeritten. Man kann auch durch flache Bächlein reiten und dazu gibt es auch die passenden Geräusche. Beim Putzen wird es tatsächlich dort sauberer, wo man gerade an der Arbeit ist. Einziger Kritikpunkt sind die doch etwas eckigen Wendungen. Der Sound ist nicht aufdringlich und hält sich eher im Hintergrund.
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