Dragon Age: Inquisition
Dragon Age: Inquisition wurde basierend auf dem Erfolg von den beiden Vorgängern Dragon Age: Origins und Dragon Age II vom kanadischen Entwickler Bioware entwickelt. Somit ist Inquisition der dritte Teil der Reihe und hat eine große Verantwortung gegenüber der gigantischen Fangemeinde von Dragon Age. Ob der neuste Ableger diesen Erwartungen gerecht wird, erfährst du in der folgenden Review.
Charaktererstellung
Zuerst geht es darum, einen Charakter zu erstellen. Zur Auswahl haben wir vier Rassen: Mensch, Elf, Zwerg und Qunari, jeweils weiblich oder männlich. Die Qunari sind gehörnte Riesen, die einen großen Wert auf Religion legen. Jede dieser Rassen hat eine oder mehrere Charaktereigenschaften. So erhalten Menschen zu Beginn des Spiels einen zusätzlichen Fertigkeitspunkt, die Elfen haben eine um 25% erhöhte Resistenz gegen Fernkampfangriffe, Zwerge halten 25% mehr bei Magieangriffen aus und Qunari haben 10% mehr Widerstand gegen körperlichen Schaden. Da ich mich zu Beginn noch auf keine Spielweise entscheiden wollte, wählte ich den Allrounder, den Mensch. Als Nächstes können wir zwischen 5 Klassen wählen: Einem Magier, einem Krieger mit Waffe und Schild oder einer Zweihandwaffe, und zuletzt einer Schurkin mit Bogen oder Klingen. Nachdem ich mich entschieden habe, ein Krieger mit Schild und Waffe als Klasse auszuerwählen, geht es auch schon an die Charaktergestaltung. Dabei stechen bereits die extrem langen Ladezeiten hervor, doch dazu später mehr. Zur Auswahl stehen uns fünf bereits fertige Charakter. Fakultativ können wir nun diese nach Belieben bearbeiten. Die Möglichkeiten dabei sind enorm, denn jede Kleinigkeit an Gesicht und Haaren kann bearbeitet werden. Nach der Bestätigung, geht die Charaktererstellung reibungslos in die Story über.
Story
Wir spielen einen Krieger, der an einer Versammlung in der Konklave beiwohnte. Diese sollte nun endlich Frieden zwischen den sich im Krieg befinden Parteien, den Magiern und den Templern, stiften. Doch es gibt eine gigantische Explosion, welche die Enklave in Stücke reißt und unseren Charakter in Ohnmacht fallen lässt. Als wir aufwachen, werden wir von dutzenden spinnenartigen Monstern verfolgt, doch wir werden von einer seltsamen, grünen Frau gerettet, bewusstlos von Soldaten aufgefunden und in ein Gefängnis gebracht. Nachdem wir wieder unser Bewusstsein zurückerlangt haben, werden wir von Cassandra verhört. Diese erklärt unserem Charakter, dass dieser der einzige Überlebende sei. Außerdem befindet sich an unserer Hand ein seltsames grünes Mal, weshalb wir für die Explosion verantwortlich gemacht werden. Diese hat einen gigantischen Riss in die Welt der Dämonen geschaffen, welche jetzt zahlreich in die Oberwelt strömen. Wir werden als einzige Chance dargestellt, diesen Riss zu schließen. Deshalb machen sich Cassandra und unser Charakter auf zur Bresche. Dabei treffen wir bereits auf die ersten Dämonen, welchen wir ohne Mühe den Garaus machen. Neben dem großen Riss, der sogenannten Bresche, gibt es noch weitere kleine Risse, aus welchen Dämonen in unsere Welt gelangen. Wir treffen auf einen kleinen Riss und schließen ihn mit unserem Mal. Dort lernen wir unsere neuen Weggefährten kennen: Varric, ein sarkastischer aber kräftiger Zwerg, und Solas, ein weiser Elfenmagier. Zusammen machen wir uns auf ins Tal, wo es von Dämonen nur so wimmelt. Als wir an der Bresche ankommen, erwartet uns der erste Bosskampf. Nach einem harten Kampf können wir die Bresche versiegeln und der Riss schließt sich. Wir fallen erneut in Ohnmacht und wachen erst drei Tage später wieder auf. Wir werden als Held gefeiert und bewundert, doch die Bresche befindet sich immer noch am Himmel. Deshalb wird durch Cassandra die Inquisition ausgerufen, um die Welt vor Dämonen zu schützen. Unser Held wird als Auserwählter dargestellt, dessen Schicksal es ist, die gesamte Welt vor dem Untergang zu bewahren. Unser Abenteuer beginnt!
Dialoge und Zwischensequenzen
Dialoge spielen in Dragon Age: Inquisition eine wichtige Rolle. Dementsprechend werden wir bei fast jeder Zwischensequenz zu unserer Meinung befragt. Dabei gibt es mehrere Antworten mit verschiedenen Auswirkungen. So steigt zum Beispiel mit der ersten Antwort das Ansehen bei Cassandra, bei der Zweiten wird das Image bei Varric verbessert. Wir können die Figuren auch zu ihren Hintergrundgeschichten und Meinungen befragen, wobei jede von diesen einzeln und mit viel Mühe gestaltet wurde. Die Figuren und ihre Charaktereigenschaften kommen in den Dialogen zur Geltung. Zudem haben wir manchmal die Chance, zwischen zwei Wegen zu wählen. Diese Wahl beeinflusst die nächsten Minuten Spielgeschehen und gibt dem Spieler mehr Entscheidungsfreiheit.
Die Zwischensequenzen sind allgemein sehr schön gestaltet. Die Charakter zeigen durch super animierte Gesichtszüge Emotionen, die man nur selten in Spielen sieht. Die Vertonung ist beachtlich, und auch hier wirken die Gefühle realistisch. Man merkt, dass sich Bioware auf jede Einzelheit konzentriert hat und nichts dem Zufall überlassen hat.
Spielwelt
Die Spielwelt namens Thedas ist wahrlich gigantisch, nämlich die größte der Dragon Age Serie. Man findet von Wüste, über dicht bewaldetes Gebiet, bis zu einer öden Eislandschaft wirklich alles. Dabei ist die Welt in verschiedene Gebiete unterteilt, die man mit Punkten freischalten kann und muss. Das mag jetzt vielleicht abschreckend klingen, doch bereits ein Gebiet ist gleich gross wie die gesamte Karte in Dragon Age: Origins. Dabei ist das Gebiet nicht nur eine leere, langweilige Fläche, sondern sie ist vollgepackt mit Städten, wunderschöner Landschaft und spannenden Abenteuer und Quests. Eine weiterer Pluspunkt für Dragon Age Fans ist die Existenz von Städten und Schauplätzen, die es bereits in den Vorgängern gab. Zudem gibt es in der Spielwelt immer Events, zum Beispiel Schlachten zwischen Magiern und Templern, denen man entweder zusehen kann oder gleich mitmischen. Diese stehen im Zusammenhang mit dem Fortschritt der Hauptquest und dem Abschließen von Nebenaufgaben. Wenn wir zum Beispiel einen Ort von Wölfen befreit haben, lassen sich an diesem Gebiet keine Wölfe mehr blicken. Somit sind die Interaktionsmöglichkeiten enorm. Es lohnt sich nicht nur um seine Neugierde zu befriedigen, sondern man stärkt mit Nebenquests, Kämpfen, Sammeln und Erkunden auch die Inquisition, womit ein neuer Sinn für diese Tätigkeiten entsteht. Um diese ganze Masse an Spielwelt zu erkunden, gibt es ein altbewährtes, in DA: Origins und DA: II aber nicht vorhandenes Transportmittel: Das Pferd. Und wer keine Lust hat, durch Thedas zu reiten, der kann auch die Schnellreisefunktion benutzen.
Gameplay
Kommen wir zuerst zum wichtigsten Bestandteil vom Dragon Age: Inquisition: dem Kämpfen. Dieses geht gleich wie in den Vorgängern von statten. Wir haben einen Standardangriff, welcher sich in Geschwindigkeit und Ausführung von Waffe zu Waffe unterscheidet. Zusätzlich haben wir Fähigkeiten, die wir selbst in unserem Fähigkeitenmenü auswählen und skillen können. Dabei sollte man sich zum Beispiel als Krieger mit Zweihandwaffe auf Schaden bauen, während der Krieger mit Schild und Schwert als Tank dient und mehr auf Leben fokussiert ist. Deshalb ist es wichtig, sich bereits am Anfang auf eine bestimmte Rolle zu konzentrieren, da das umrüsten von Fähigkeitspunkten teuer sind. Auch sollte man darauf achten, dass man eine ausgeglichene Truppe bei sich hat, denn es bringt nichts, wenn alle Begleiter viel Schaden austeilen, aber niemand viel einstecken kann. Um alle Fähigkeiten und Taktiken der Gruppe richtig einsetzen zu können, gibt es die sogenannte Taktische Ansicht. In dieser sehen wir das Kampfgeschehen von oben und können unsere Gefährten befehlen, welchen Feind sie angreifen und welche Fähigkeiten einsetzen sollen. Des weiteren können wir nicht nur unseren Protagonisten steuern, sondern auch jeden anderen Begleiter. Die Anzahl Waffen, die wir in Dragon zur Verfügung haben ist nicht besonders groß, sondern eher standardmäßig. Dafür ist die Variation bei den Gegnern umso grösser. Es gibt Untote, Skelette, Templer, Magier, Dämonen und noch viele mehr. Innerhalb dieser Klassen existieren wieder andere individuelle Gegner mit verschiedenen Angriffstechniken. Auf jeden Feind muss individuell reagiert werden.
Neben der Hauptstory, welche mit ca. 40 Stunden großzügig ausfällt, gibt es noch viele Nebenquests und weitere Tätigkeiten wie das Aufstellen von Lagern und Sammelaufträge, auf welche wir immer wieder stoßen, während wir Thedas erkunden. Diese bieten nicht nur weitere spannende Abenteuer und wertvolle Belohnungen, sondern wir bekommen auch sogenannte Machtpunkte. Mit diesen können wir neue Gebiete auf dem Kartentisch kaufen. Neben diesen gibt es noch Aufträge, welche wir an unsere Minister verteilen können. Als Gegenleistung kann unsere Inquisition noch weiter wachsen, und manchmal springt auch eine Belohnung für unseren Charakter heraus. Mit dem Wachsen der Inquisition bekommen wir Inquisitionspunkte, mit welche wir uns Erfahrungsboni und andere Vorteile erkaufen können. Auch ist ein Craftingsystem für Ausrüstungsgegenstände vorhanden. Wenn wir die richtigen Materialien finden, können diese auch noch verbessert werden.
Grafik und Steuerung
Wer auf gute Grafik großen Wert legt, der ist in Inquisition gut aufgehoben. Die Frostbite 3 Engine bietet uns eine atemberaubende Grafik. Die Kampfeffekte können sich sehen lassen, die Qualität der Texturen ist faszinierend, zusammen mit den Lichteffekten kommt die Landschaft richtig zur Geltung. Es wurde extrem auf kleine Details geachtet, wie das Wehen des Waffenrocks im Wind. Bugs sind so gut wie gar nicht vorhanden.
Doch kommen wir zum größten Schwachpunkte des Rollenspiels: die Steuerung. Man merkt, dass die Steuerung für Konsolen entwickelt wurde und extrem fummelig ist. So ist es oft der Fall, dass der Charakter in die falsche Richtung läuft. Auch ist es fast unmöglich, nicht in die Bewegungsrichtung zu blicken. Es ist schwer, die Probleme mit der Steuerung zu beschreiben, es fühlt sich jedoch nicht gut an.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die extrem langen Wartezeiten bei Ladebildschirmen. So können schon mal zwei Minuten verstreichen, ehe man sich endlich ins Abenteuer stürzen kann. Auch beim Betreten von Gebäuden entstehen Ladezeiten, was zum Glück nicht so oft vorkommt.
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