Review

Agrar Simulator 2012

Wer schon immer ein Bauer sein wollte, sich mit dem Gedanken das Haus zu verlassen jedoch nicht anfreunden konnte, der hat nun die Möglichkeit das Leben eines Bauers am Computer zu führen.

Der Fokus des Spiels liegt in der Feldwirtschaft. Dies wurde sehr genau umgesetzt und wenn man mit dem Pflug kreuz und quer über das Feld fährt, kann man nicht auf dem gesamten Platz das Saatgut aussäen. Ist man mit dem Pflügen fertig, muss der Boden mit einem Grubber aufgelockert und anschließend bestellt werden. Optional kann man es noch düngen und spritzen, was den Ertrag erhöht. Nach ein paar Tagen wird man für die Mühen belohnt und das Getreide kann geerntet werden.

Neben dem Bestellen der Felder können auch Tiere gehalten werden. Diese befinden sich in Gehegen, die auf dem Hof verteilt sind. Angezeigt werden diese jedoch nicht in einem Verhältnis von 1:1.

Um sich die tägliche Arbeit zu erleichtern kann man auch zusätzliche Hilfskräfte einstellen, welche einfache Arbeiten auf dem Feld verrichten können. Das machen sie relativ gut, doch wenn man ein paar Stunden überspringt oder gleich einen ganzen Tag, arbeiten diese in der Zwischenzeit nicht und stehen auf dem selben Fleck, als ob nichts passiert wäre. Zudem ist es komisch, dass man ihnen kein Gehalt zahlen muss und bei der Anstellung gefragt wird, ob man den Artikel wirklich kaufen möchte. Es ist als würde man sich Sklaven anschaffen, die Tag und Nacht auf dem Bauernhof bereitstehen.

Hin und wieder erhält man Aufträge, bei denen man Rohstoffe an bestimmte Gebäude liefern muss. Diese Lieferungen sind lieblos gestaltet und das Fahren durch die öde Landschaft ist einschläfernd. Ist man am Ziel angekommen, findet man eine menschenleere Industrieanlage vor, in der nicht einmal Fahrzeuge stehen. Es wirkt als würde man Geister beliefern und es läuft mir immer kalt den Rücken runter wenn ich dort ankomme.

Das Spiel ist ohne Patches kaum spielbar und stürzt andauernd ab. Daher hat man das Gefühl, dass das Spiel zu früh veröffentlicht wurde. Dies bestätigt auch die Tatsache, dass in zwei Wochen bereits vier Patches erschienen sind, die das Spiel nicht nur verbessern, sondern auch neues hinzufügen. Zusätzlich kann man nach einem update die alten Spielstände nicht weiter verwenden und muss von vorne beginnen, wodurch die ganze Arbeit, die man in seinen virtuellen Bauernhof gesteckt hat, verloren geht.

Fazit

stefan

Empfehlen kann ich das Spiel nur wirklichen Fans der Landwirtschaft, die über die zahlreichen Bugs hinwegsehen können. Alles was direkt mit den Tätigkeiten auf dem Feld zu tun hat, wurde exakt umgesetzt und das Resultat kann sich sehen lassen. Der Rest des Spiels wirkt lieblos und übereilt zusammen geworfen.

PRO
  • zahlreiche Fahrzeuge und Anhänger
  • gute Grafik und tolle Wettereffekte
  • Sklaven bzw. Angestellte, die die Feldarbeit erledigen
  • durchdachte Wirtschaftskreisläufe
  • eingebaute Anleitung (spartanisch, aber besser als nichts)
CON
  • trotz zahlreicher Patches viele Bugs
  • einige Anhänger scheinen ein Eigenleben zu führen
  • das Spiel wirkt unfertig
  • unübersichtliches Menü
  • die Landschaft ist öd
  • ständiges Gefühl der Einsamkeit
  • eintönige Musik
  • kein Misthaufen ;-)
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