Survarium
Survarium ist das erste Spiel von Vostok Games, einem Entwicklerstudio, das zum Teil aus Mitarbeitern besteht, die an der bekannten S.T.A.L.K.E.R.-Serie gearbeitet haben. Daher ist es auch kein Wunder, dass sie sich bei der Gestaltung von diesen Spielen inspirieren ließen. Das Resultat ist ein Free2Play-Shooter, der zur Zeit noch in Arbeit ist, jedoch schon sehr gut aussieht.
Microtransactions
Wie bei jedem Free2Play Spiel ist eine der zentralsten Frage, welche Auswirkungen die so genannten Microtransactions haben.
Zuerst jedoch zu den Währungen im Spiel. Gehandelt wird mit Gold und Silber, wobei Letzteres am Ende eines Matches ausgeteilt wird. Gold stellt das Zahlungsmittel dar, das primär mit „echtem“ Geld gekauft werden muss, kann jedoch durch die Absolvierung von Tutorials und über ein paar andere Wege in geringen Mengen durch das Spielen selbst erhalten werden.
Ausrüstungen, wie Waffen und Kleidung, werden im internen Shop gegen Silber ausgetauscht. Für kosmetische Dinge wie z.B. Aufnäher braucht man Gold. Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass man mit Gold noch Anderes dort kaufen kann, doch sind diese nicht der Rede wert.
Weiters kann Gold bei der Reparatur, sowie dem Verbessern von Waffen, Vorteile bringen, doch mehr dazu später.
Wechselkurs
Ein Goldstück ist einen (amerikanischen) Cent wert und kann in unterschiedlichen Mengen gekauft werden. Einen Mengenvorteil gibt es nicht. Die kleinste Menge, die gekauft werden kann, sind 100 Goldstücke, die 1$ kosten. Im Spiel können diese gegen Silber eingetauscht werden, wobei man für 1 Goldstück 250 Silber erhält.
Die meisten Aufnäher und Farbpaletten bekommt man für 3$. Nur ein paar sind teurer und können auch über 10$ kosten. Die Preisspanne ist abhängig von der Ausrüstungsklasse und beginnt bei ein paar Cent und endet im einstelligen Dollar Bereich. Waffen gehen bis ca. 6,50$ und Schutzwesten bis 4,20$. Bei anderen Dingen wie Hosen, Schuhe usw. kosten die Teuersten zwischen 2$ und 3$. Diese können jedoch auch mit dem Silber gekauft werden, das man durch die Spiele verdient. Möchte man sich das Teuerste kaufen, das es im Spiel gibt, muss man ca. 21$ ausgeben.
Weiters gibt es die Möglichkeit für gewisse Zeit einen Premium Account zu kaufen. Während dieser aktiv ist, bekommt man mehr Geld und Erfahrungspunkte.
Ausrüstungslevel
Bei Survarium gibt es neben dem Level, das die Erfahrung des Spielers widerspiegelt, auch noch ein weiteres Level, das auf die Ausrüstung bezogen ist. Ein Spieler, bewaffnet mit einer kleinen Maschinenpistole in Jeans und einer Jacke, hat ein Ausrüstungslevel von 1 und wird nur mit anderen Spielern in ein Spiel gesteckt, deren Ausrüstung ebenfalls dieses Level hat. Sollte keine passende Gruppe gefunden werden, werden auch Spieler, deren Ausrüstungslevel um eins höher oder niedriger sind, bei der Suche miteinbezogen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass man so gegen andere antreten muss, deren Ausrüstung um einiges höher ist als die eigene, doch ist das eher selten der Fall.
Entschließt man sich dazu, kein Geld auszugeben und ist glücklich dabei, immer mit der schwächsten Ausrüstung über die Schlachtfelder zu rennen, ergeben sich daher keine Nachteile, obwohl es schnell langweilig werden kann. Mit dem Silber, das man einfach durch das Spielen erhält, kann man leicht ein Ausrüstungslevel von über 6 erreichen ohne echtes Geld auszugeben.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass der Gegenstand mit dem höchsten Level, das Ausrüstungslevel angibt. Mit der neuen und hart ersparten Level 6 Waffe und der alten Level 1 Kleidung wird man mit Spielern zusammengewürfelt, bei denen die gesamte Ausrüstung Level 6 haben kann.
Ein weiterer Punkt, der sich auf das Haushaltsbudget auswirkt, sind Dinge wie Granaten, Verbandspackungen und Munition, die ebenfalls bezahlt werden müssen, sowie Reparaturen. Je höher das Level einer Waffe ist, desto teurer ist auch die Munition, die zwischen den Runden manuell oder auch automatisch wieder aufgefüllt werden muss.
Gameplay
Das Gameplay ist sehr realistisch gehalten, was bei Free2Play spielen eher selten der Fall ist. Jede Handlung sollte gut überlegt werden, da die Durchführung immer sehr lange dauert. Derjenige, der die ausgewählte Waffe fest in den Händen hält, überlebt eine Konfrontation eher, als der, der beim Nachladen oder einer anderen Tätigkeit überrascht wird. In derartigen Situationen war der gewohnte Griff zur Granate oft mein Todesurteil, da ich sie gerade noch aus der Tasche ziehen konnte, ehe ich ermordet wurde. Eine weitere Aktion, deren Dauer ich anfangs oft unterschätzte, ist das Zeilen über Kimme und Korn. Überraschend ist jedoch, dass die Heilung mit einer Verbandspackung sehr schnell vonstattengeht.
Schwere Verletzungen können dafür sorgen, dass man sich einige Zeit nicht bewegen kann und am Boden liegend versuchen muss, nur mit der Pistole bewaffnet, zu überleben bis man wieder aufstehen kann.
Die Waffen verhalten sich sehr unterschiedlich und es dauert immer ein bisschen bis man sich an sein neustes Stück gewöhnt hat. Neue Sturmgewehre verhalten sich oft so anders, dass man in dem ersten Match nur wenig Abschüsse erreicht und dazu verleitet wird beim nächsten Mal wieder zu der schwächeren, aber gewohnten Waffe zu greifen. Leider gibt es noch keine Möglichkeit den Umgang mit den Waffen außerhalb der regulären Kämpfe zu üben und der Gedanke für das eigene Team mehr eine Last als eine Hilfe zu sein, lässt jegliche Experimentierfreude im Keim ersticken. Ein Trainingsmodus wird jedoch in einem späteren Update in das Spiel integriert, wie ein inaktiver Eintrag bei den Spielmodi vermuten lässt.
Gravitation hat auf die Flugbahn der Kugeln keine Auswirkung.
Spielmodi
Zur Zeit gibt es nur zwei verschiedenen Spielmodi. Der Neuste ist ein klassisches Team-Deathmatch, während der Ältere ein Zeil verfolgt, was im entferntesten mit Capture-the-Flag verglichen werden könnte. Bei Letzterem dreht es sich um Batterien, die zur eigenen Basis getragen werden müssen. Diese sind entweder auf der Karte verteilt, oder tauchen in bestimmten Abständen an bestimmten Orten auf. Unabhängig davon wo sie herkommen, müssen sie zur Basis gebracht und dort verstaut werden. Das gegnerische Team macht das Gleiche, was keine große Überraschung sein sollte. Mutige Spieler können sich auch in die Basis der Gegner schleichen um deren Batterien zu stehlen. Dies sorgt besonders gegen Ende für strapazierte Nerven, wenn ein Gegner alle Batterien aus der Vorrichtung nimmt und im Gestrüpp versteckt.
RPG
Mit jedem Levelaufstieg erhält man einen Erfahrungspunkt. Dieser kann eingesetzt werden um verschiedene Eigenschaften zu verbessern, aber auch um die zuvor erwähnten Handlungen schneller durchführen zu können. Die Verbesserungen sind dabei meist sehr gering, summieren sich jedoch, da man meist ein paar Punkte für die Verbesserung einer Fähigkeit ausgeben kann.
Ausrüstung
Mit in den Kampf kann eine primäre und eine sekundäre Waffe genommen werden. Bei den Sekundären handelt es sich ausschließlich um Pistolen, während es bei den primären Gewehre Schrotflinten und Maschinengewehre gibt. Weiters kann man sich verschiedene Kleidungsstücke anziehen, die unterschiedliche Vorteile haben. Gekauft werden diese im internen Shop, können aber auch am Ende eines Kampfes erhalten werden.
Wird eine Waffe oder ein Rüstungsteil lange verwendet, wird der Zustand dieses Teils mit jeder Runde schlechter. Dies kann z.B. die Eigenschaften einer Waffe negativ verändern und stärkeren Rückstoß, oder längere Ladezeit zur Folge haben. Zur Reparatur kann Silber, Gold, aber auch Repair-Kits verwendet werden. Verwendet man Silber und ist der Gegenstand schwer beschädigt, muss eine bestimmte Zeit gewartet werden.
Wie bereits erwähnt, muss Munition gekauft werden. Dies ist ein interessantes Konzept, doch sorgt im Spiel nur für Frust. Besonders zu Beginn gingen mir oft die Patronen aus, wodurch ich für die zweite Hälfte des Spiels unbrauchbar wurde. Der Munitionsvorrat kann auch automatisch wieder aufgefüllt werden, was bei einfachen Waffen sich kaum auf das Budget auswirkt.
Weiters verfügt jeder Gegenstand über einige Zahlen, mit denen sie verglichen werden können.
Perks
Jeder Ausrüstungsgegenstand kann bis zu drei Perks haben. Eine spezielle Version eines Sturmgewehres kann z.B. mit höherer Genauigkeit aus der Hüfte aus abgefeuert werden. Diese können nach einem Kampf gefunden oder selbst hergestellt werden. Dazu benötigt man am besten zwei gleiche Waffen, die bestenfalls die gleiche Anzahl an Perks haben. Gelingt der Upgradevorgang, entsteht eine neue Waffe, die einen Perk mehr hat.
Werden zwei Waffen kombiniert, die die gleichen Anzahl an Perks haben, gelingt dies mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%, wenn Silber verwendet wird und mit 100%, wenn Gold ausgegeben wird.
Da man für diese Vorgänge einige Exemplare benötigt und bei einem Fehlschlag der Gegenstand verloren geht, wird einiges an virtuellem Geld benötigt, besonders wenn man kein echtes Geld ausgeben will.
Einer dieser Perks kann auch ausgetauscht werden, wobei nach jedem Tausch gewartet werden muss bis es wieder möglich ist. Dies ist jedoch nicht ohne Risiko, da man keine völlige Entscheidungsfreiheit hat, welchen man als Ersatz nimmt.
Fraktionen
Die Ausrüstung ist den vier Fraktionen zugeordnet, von denen zu Beginn zwei beigetreten werden kann. Was zuerst spannend klingt, ist in Wirklichkeit eher eine Formalität um an Aufgaben zu kommen, um so wiederum weitere Ausrüstung im internen Shop freizuschalten.
Von diesen Aufgaben sind immer drei aktiv und werden durch Neue ersetzt, nachdem eine bestimmte Zeit abgelaufen ist oder eine erledigt wurde. Die Aufgaben müssen während den Kämpfen durchgeführt werden und können unter anderen Folgendes verlangen: Eine Batterie finden, ein Match gewinnen, 3 Kopfschüsse erzielen usw. Nachdem eine dieser Aufgaben abgeschlossen wurde, erhält man als Gegenleistung Punkte bei der Fraktion, steigt in den Rängen auf und erhält Zugang zu deren Ausrüstung im Shop. Ein Wechsel zwischen den Fraktionen ist immer möglich.
Schaut man sich in dem Angebot des Händlers um wird man bemerken, dass die Ausrüstung, die den Fraktionen zugeordnet ist, auf Unterschiedliches ausgelegt ist. Hat man vor mit Maschinengewehren herumzulaufen, sollte man sich der Fraktion anschließen, mit der diese freigeschaltet werden.
Anomalien
Da das Spiel etwas auf S.T.A.L.K.E.R. basiert, dürfen die Anomalien nicht fehlen, die in den damaligen Spielen eine Art Falle darstellten, sowie die Artefakte, die in diesen gefunden werden können. Bei den Anomalien handelt es sich um größere Gebilde, wie man sie aus Call of Prypiat, dem letzten Teil der S.T.A.L.K.E.R.-Serie kennt, und sind meist sehr giftige Gebiete, die nur mit einer bestimmten Kleidung besucht werden sollten.
Dort sind auch die Artefakte zu finden, die der Spieler über das gesamte Match behalten kann, danach jedoch wieder verliert. Nachdem ein Artefakt gefunden wurde, kann es aktiviert werden, was den Spieler jedoch aufleuchten lässt, wodurch dieser leicht sichtbar wird. Welche Verbesserungen man erhält hängt dabei von dem Artefakt ab.
Während des Spielens geraten diese leider schnell in Vergessenheit. Ihre Effekte sind zwar nicht zu unterschätzen, doch ist die Anschaffung oft den Aufwand nicht wert. Um an ein Artefakt zu kommen, benötigt man eine Ausrüstung, die den Spieler in der giftigen Umgebung am Leben hält und eine Tasche, in der das gefundene Stück verstaut werden kann. Dabei muss jedoch in Kauf genommen werden, dass derartige Kleidung nicht so widerstandsfähig gegen Kugeln ist und durch den nötigen Stauraum weniger Magazine oder Granaten getragen werden können. Weiters kann es vorkommen, dass erst nach einigen Besuchen bei der Anomalie dort ein Artefakt zu finden ist.
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